WN Slam 2023

Herzlichen Dank an alle fantastischen Poet:innen, die heuer dabei waren:
Fabian Navarro (WN Meister 2022/23)
Elena Sarto (WN Vizemeisterin 2023)>/b>
Robert Ziffer-Teschenbruck (WN Trizemeister 2023)
Paula Dorten
Zacharias
Olga Minski
Basquel
Annalena Schuh
Katja Eva
O_G_Eye
sowie unser grandioses Feature aus Berlin: Lisa Pauline Wagner 😍
und natürlich unsere phänomenalen Moderatorinnen Clara Felis & Katharina Wenty 🤗
– nicht zu vergessen das famose Bout-Team, bestehend aus niemand geringerem als Mieze Medusa & Markus Köhle themselves 🥰
& last but not least auch ein Danke an unseren tollen Fotografen Tobias Holub ☺️

Mein erster Slam – April 2023

Mein erster Slam ist eine Kooperation von textstrom Poetry Slam und unseren Freund*innen von FOMP. Moderation haben Mieze Medusa & Simon Tomaz gemacht, unsere Featured Poetin ist die weitgereiste Anna Lisa Azur!

Fotos findet ihr hier!

Anna Lisa Azur ist ein Landei und redet schnell, so sie über sich selbst. „Wir sind am Busen der Natur und nicht am Arsch der Welt“ … Danke fürs Featuren!
Moritz erzählt von der Arbeit von Julia Ebner, ja, damit will ich mich doch auch beschäftigen. Jedenfalls: digitale Schwärme, inkognito gegen den Strom schwimmen, geködert werden und sich fallen gelassen fühlen, Schatten es Bootes, Teich, irgendwas mit Besitzverhältnissen.
Jan warum geht man zu einem ersten Poetry Slam, ist Bourdieu anwesend? was reimt sich auf angst?, dann schlangst du mich den Schlund runter, ich bin Jan und der name ist Programm, nicht ja, nicht nein, einfach Jan.
Patrik Freundschaft, „wer bist du?“, Sommerferien: jede Inszenierung braucht einen Bruch, zur Freundschaft gehören immer 2 dazu
Julia ist Millenial und modisch sind die Nullerjahre zurück… „Wo sind meine Augenbrauen?“, ich vermisse die starke Verwilderung und noch allerlei über Patriachatsästhetik
Sofie so real: Boobs, eine Geschichte mit plastischer Chrirurgie, Unterfangen der zachen Art, Silikon reimt sich auf Beton
Carina Ehrnhofer performt sitzend mit dem Rücken zum Publikum: auf die Bühne will ich und weiß nicht so recht wie: Genau so geht das, Carina!
O.G. Eye macht Texte über verschiedene Typen von Poeten, manche rauchen, manche trinken, …
Lara: spielt Fußball und schreibt drüber: mit Liebe und kritschem Auge gegenüber den kritischen Blicken, die fußballspielende Augen kritisch beleuchten: „selten spürt man keinen Hass!“
Nova: ist nicht binär, laut, aber meistens respektvoll und an Austausch interessiert, so die selbstbeschreibung, das tolle Wort Helikopterkreissäge hats auf den Notizblock geschafft
Jojofeh: „der Text ist random hier, so wie ich“, eine Gute nacht geschichte mit Spielraum und Rhythmus
Selina: life in your 20s, Sport, Familie und ToDos, „was will ich von der Welt sehen?“ Weltreise, Volontariat oder Haarefärben?

Was im Finale passiert ist? Das Archiv schweigt darüber. Danke fürs Live-Dabeisein und bis bald auf der Bühne oder im Publikum!

Der März 2023!

Unser Feature ist Emil Kaschka: Übernacht beim Küssen ist es Winter geworden, WG Zimmer werden kleiner und teurer, Zähne putzen vor dem Guten Morgen Kuss, alles was man macht, hat Wien schon mal gesehen.
Basquel Am Vormittag hat sie was erlebt, am Abend schon ein neuer Text. lepschi heißt besser lernen wir und allerhand über die Jugend. Jedenfalls: „behalte deine Stimme!“ -> 22 Punkte, der Einsatz von Mehrsprachigkeit hat sich gelohnt
Florian: hat eigentlich spontan mitgemacht, der beste Blick, so sagt er, ist Richtung Sonne. lass Zweifel fallen und Drachen steigen -> 22 Punkte
O.G. Eye stellt eine wichtige Frage: „Wie lange kann mich dieser Reim tragen?“ -> 24 Punkte
Sunny Angstanalyse: „wir fürchten uns oft vor den falschen Sachen“, als Beispiel nennt sie die Ornitophobie: wenn ich eine Taube sehe, gehe ich ganz oft panisch vorbei -> 21 Punkte
Robert aus Bockfließ: Fastenzeit, Pfarrhaus, Suppen, dann noch ein Dialektwort: Er ist aus dem Weinviertel angereist -> 26 Punkte
Barbara : das besondere ist das Hände halten, die Liebe in der Ferne, schlecht ist das weiße Blatt, „was du willst, will ich nicht“, „ich drücke auf Sent bei den Nachrichten an dich“, ein Sehnsuchtstext, so scheint es -> 21 Punkte
Sofie so real: „ich wünschte das Leben wäre fair“, „wie wäre es, liebevoll zuzusehen, statt das Urteil zu pflegen“ -> 25 Punkte
Lilo: Gespräch mit Therapeuten, bei dem Lilo mal war und dann nie wieder -> 28 Punkte
Sebastian + Nelson: Mitmachelement und allerhand über die MA 35, E-Card, Obdachlosenheim, es gibt einen Cliffhanger, weil die Zeit ist aus -> Punkte hab ich leider nicht notiert, ups
Moritz der Binnenreim fiel ihm ein, er wechselt das Reimschema immer dann, wenn der Text stoppt
Duncan aus dem Ruhrgebiet, Gesetze gibt es hier auch, „das ist meins, dir ist keins“, Purduktionsmittel. rot ist eine andere Farbe als blau -> Punkte nicht notiert, aber ab ins Finale!

Davor aber nochmals unser Feature Emil Kaschka, macht seinen Text über den Vollmond und Werbung für die Slamanthologie am Büchertisch!
Im Finale ist Sofie so real: instagram, augenblicklich erdrücken 1000 g Zweifel, perfekte Paare, Rezepte, New Age Hexe ….
Im Finale ist Duncan, alleine unterwegs, Gedanken begleiten ihn, alles das ist real, was ich täglich sehe und eine Einsicht: Wenn man will, reimt sich Metapher auf einfacher. Yes!
Im Finale ist Lilo: Wg mit Oma. ich bin die Neue, die Veränderung, davor hat hier ein Pärchen gelebt. „Meine Waffe ist Geduld und ich bin geladen!“

Euer Applaus hat entschieden, but truely: The points are not the point, the point ist poetry!

Winterschlaf ist nicht! Nachbericht vom 25.2.23

Moderation Katharina Wenty und Clara Felis.
Unser Feature ist der amtierende U20 Ö-Slam Champ Muhammed Dumanli. Er berichtet von Aslak. Es geht ums Gewinnen und ums Kämpfen. Er ist ein Junge aus der Siedlung. Ausländer sind Sklaven. Die offene Hand wurde zur Faust.

Basquel. Ihr Text ist eine längere Erzählung. Sie berichtet davon, dass sie im Angesicht des Himmels auf dich wartet und um sich schaut und beobachtet. Sie trifft sich mit einem Freund. Sie sind in der Ubahn unterwegs. Dort gibt es gleichzeitig so viele Sprachen und Realitäten und Grenzen, die nicht überwunden werden. 17 Punkte.

Ann Air. Sie ist als 17 jährige nach Wien gekommen. Doch sie erzählt von ihrer Oma, die als 17jährige nach Frankreit emigrierte. Erst nach Marseille, dann in ein Dorf. Es gibt Hausarrest. Es gibt ein Lycee mit der Aufschrift: Liberté, Égalité, Fraternité. Aber danach wird nicht gelebt. 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet. 14 Punkte.

Sandra. Ich hab dich gespürt. Aber jetzt bist du weg. Die Verhütung hat versagt. Jetzt gibt es eine neue Realität. Ich kenne dich nicht, aber ich habe mir etwas vorgestellt. Kassenklinik vs Privatklinik. Eine Achterbahnfahrt von Angst, Wut, Rebellion, Scham. 12 Punkte.

Thalia K. Komm lass uns die Welt verändern, ich hab grad Zeit dafür. Was dachte wohl Martin Luther King als er vor dem Spiegel stand und sagte: I have a dream. Und was Kennedy als er übte: Ick bin ein Berliner. Ich möchte außerhalb des Hamsterrades rennen. 11 Punkte.

Robert. War ein Singel mit zwei Katzen. Lernte eine Frau mit ebenfalls zwei Katzen kennen. Dann gab es die eine odere andere Umwirbelung. Es folgten zwei Söhne und jetzt auch noch ein Hund. Zu erst mit Protest und dann mit großer Zuwendung. 15 Punkte.

Jasmin Lerch. Wo finde ich das Tor des Lebens und der Abenteuer? Möchte mein Anderssein wertschätzen lernen. Möchte mich lieben lernen. Möchte mich trauen. 12 Punkte.

Melson. I am a virgo. My body will be yours. I stay in my energy and invite you, come in my energy. You are welcome in my safe place. 18 Punkte.

Luana Rother. Ist sprachlos. Worte sind gleich Handgranaten und kleben fest. Ich möchte stumm sein. Ich weiß nicht, ob ich noch Worte übrig habe. Welches Wort könnte den Stau brechen. Dann bin ich, wäre ich wieder da. 14 Punkte.

Sofie. 3 Texte. Die Welt wird wilder. You are enough. Deine Haut umgarnt mich. Ich atme dich. Ich vergebe mir. 12 Punkte.

Sunny. Innere Stimme vs Schweinehund. Ich weiß genau um meine Schwächen. Wer weiß die eigenen Stärken. Wozu also Unterzucker riskieren, wenn die Möhre vor dem Esel ein Duplo ist. 14 Punkte.

Finale.

Feature Muhammed. Es geht um die Angst der Unterdrückung. Um das Heilen, die Hoffnung. Um das Monster Angst zu besiegen. Es ist das Portrait einer Siedlung. Du hinterlässt Spuren auf/im Beton.

Robert. Vom Jurastudenten zum Beamten. Stolpert in seiner Midlifecrisis über Fritz Grünbaum und möchte selber ein Conferencier werden. Die Bühne hat er als Student für das Studium aufgegeben und findet sie nun wieder.
Stichwort: Conferencier / Fritz

Basquel. Sie sind nach wie vor in den engen Gassen in Wien unterwegs. Sie spazieren weiter und führen Gespräche darüber, warum sie nicht mehr für Demos aufstehen. Es gibt eine Beatbox Improvisation. Schärfe deine Sicht.
Stichwort: Fortsetzung

Melson. Mother of the mother of the mother… The roots I will find on which I plant. Wir sind zu Hause auf der Welt. Wir haben uns verliebt zwischen den Polen, zwischen Sommer und Winter. Melancholie ist die Zukunft der Erinnerung.
Stichwort: Herbstsonne.

Es gab mehrere Appläuse und Umdrehungen der Reihenfolge bis die Moderation Basquel als Siegerin herausgehört haben.
Es war ein schöner Abend. Danke an alle Poet*innen. Danke für die Texte. Danke liebes Publikum und für euer Lauschen.

Den Nachbericht schrieb Clara Felis. Die Fotos sind von Katharina Wenty!
textstrom Poetry Slam - Februar 2023

Bilinguale Moderation und sonst auch maximale Leiwandness – 28. Jänner 2023

Der erste Textstrom Poetry Slam 2023 – und das gleich mit bilingualer Poesie-Power-Moderation-Premiere: Katharina Wenty und Sergio Garau führen abwechselnd auf Deutsch, Englisch und Italienisch durch den Abend und hin und wieder tauchen sogar portugiesische und spanische Wörter auf! Pablo von der Brunnenpassage muss zwei extra Stuhlreihen aufstellen, weil so viele Zuschauer*innen gekommen sind, um dem Strom von Texten zu lauschen.
Eingeheizt wird – und das ordentlich – von niemand geringerem als der ungarischen Staatsmeisterin sowie Finalistin der Europa- und Weltmeisterschaft im Poetry Slam: Gyenge Veroni. Sie ist Angehörige der ungarischen Minderheit in der Slowakei und rappt auf Englisch, Slowakisch und Ungarisch über Selbstzweifel und -liebe: I am a woman, try to count my personalities, baby / I was 23 when I found out that equality refers to me as well, that I can be successful until I am not more successful than a man / Mad mademoiselle Vee is in da town, I am ready for the fight, just hold my gown / WELCOME IN THE WORLD OF WOMANPOWER!
Tosender Applaus, Standing Ovation – und das schon am Anfang. Hui, dieser Textstrom-Auftakt ist krass.
Startnummer 1 ist Judith Reimitz und ihr Text „let me be“ knüpft inhaltlich wunderbar an den zuvor gehörten Rap von Gyenge Veroni an. Sie will weitermachen und siegen, die Welt entdecken, Salsa tanzen, aber v.a. will sie sich selbst reichen.
Danach Justyna, die nicht wirklich kinderaffin ist, aber ein Kind hat, und einen Hund haben wird – Hunde spüren nämlich den Blues.
Barbarina hat sich eine Minute vor Veranstaltungsbeginn noch entschieden mitzumachen, und slammt nun selbstbewusst wie ein Profi. Es geht um ungute Kommentare und Cat Calls, die sie barsch in den Raum wirft und allen kurz die Luft wegnimmt. Geh scheißen und dann Utopie, Love, Peace und Harmonie.
Sunny macht sich die Welt, wie sie ihr gefällt. Unfehlbar wie der Papst legt sie einen Lifestyle wie Pippi Langstrumpf hin, ist plötzlich everybody’s darling und will zum Ball gehen.
Endlich mal wieder als Poetin auf der Textstrom-Bühne – und dann auch noch mit Textpremiere: Yasmo! Und wie wir sie vermisst haben (und sie uns auch!). Sie nimmt uns mit zu jenen Zeiten, in denen sie sich mit Slam ihre Miete finanziert hat, inzwischen lebt sie aber als Autorin, die meistens jedoch Emails schreibt. Außerdem ist sie mittlerweile zweiunddreißig Jahre alt – da sagt man Partys auch mal ab, um zuhause Netflix zu schauen. Und man liest den Wirtschaftsteil in der Zeitung, die man nun auch tatsächlich abonniert hat. Die Zukunft ist keine Wundertüte mehr!
Spontan vor Veranstaltungsbeginn angemeldet hat sich auch Moritz, der einen Text über Leute mitgebracht hat. Leute lassen Leute leiden. Leute fragen sich warum. Leute suchen nach dem Hohn. Und vor allem gefällt dieser Text den Leuten in der Brunnenpassage.
Und die letzte Starterin vor der Pause nimmt uns lyrisch an der Hand. Lilli Bloom reimt von Sommersprossen und Selbstständigkeit, von Flöckchentanz, nein Flöckchenkatzentanz, und Augenzwinkern.

Das Publikum will explizit ein Fünfer- statt dem üblichen Dreierfinale, vorher heizt aber Feature Gyenge Veroni noch einmal richtig ein. Es geht um die Rache der Klitoris, darum, Essen zu verstecken und Pussies zu lecken. Die eine Hälfte des Publikums ist geschockt und applaudiert sichtlich verwirrt, aber höflich, die andere Hälfte kreischt vor Liebe.
Yasmo eröffnet danach mit einem Zitat von Brecht, es wird keine Sieger mehr geben, sondern nur mehr Besiegte, es wird keine Verlier mehr geben, sondern nur mehr Verlorene. Es geht um drei, die in eine Bar gehen. Die drei sind austauschbar, mal ist das Klischee dabei, dann eine Generation, die einen Kredit aufnimmt und ihn auch zurückzahlt. Am Ende gehen Unsicherheit, Leistungsdruck und Ungewissheit in eine Bar, man weiß nicht was sein wird, aber wenn wir schon untergehen, dann politisch korrekt.
Moritz hat ein englisches Gedicht aus der Perspektive eines alten, armen Röhrenfernsehers geschrieben. Turn me off and turn me on, my time was there and now it’s gone.
Barbarina spricht eine Triggerwarnung für das Thema Burnout aus: wir brennen aus, die Flamme war zu heiß, rund um uns nur Rauch, weißt du, was das heißt, wir müssen aus den Mustern raus. Die Leistungsgesellschaft ist schuld an der Volkskrankheit Burnout, das Fass ist über den Kopf gewachsen.
Justynas beginnt mit den Worten „es menschelt“ und dann kommen Zahlen. Viele Zahlen. Denn nicht einmal 0,001% (?) der Weltbevölkerung lebt in Österreich, aber wenn die gesamte Weltbevölkerung in Österreich lebe, hätte jeder Mensch 10m². Das gibt zum Denken auf. Die Erde frisst uns vor dem Frühstück, nein als Mitternachtssnack. Worauf will sie aber hinaus? Naja, dass wir endlich besser werden!
Judith Reimitz’s Text trägt den Titel „Woher ich komme und wohin ich gehen will“. Sie ist in einer Zeit geboren, in der sich die Mägen wieder füllen durften, und in der Kontrolle und Hygiene zum Trend wurden. Eine Zeit, in der geredet wurde von „du solltest, du müsstest, besser wäre es …“ Körper und Seele verlangen nach süß und salzig, Kakao tröstet über Kummer hinweg, Kaffee verlangt nach Kuchen und Stress braucht Nervennahrung. Sie entlässt uns mit dem Rat achtsam den inneren Kompass auszurichten.
Es gibt drei strahlende Drittplatzierte, Barbarina freut sich über den zweiten Platz und Gewinnerin Yasmo wird vom Publikumsapplaus förmlich umgeworfen. Es war wunderschön mehrsprachig frauenstark, und wir können schon jetzt den nächsten Termin am 25. Februar kaum erwarten!
textstrom Jänner 2023

Diesen sehr herzlichen Nachbericht hat übrigens Katharina Wenty geschrieben, die auch die tollen Fotos gemacht hat! 1000 Dank!

3. Dezember 2022

Wir sind noch totally excited von den ersten Deutschsprachigen Meisterschaften in Sachen Poetry Slam in Wien. Danke, FOMP, danke, YASMO, danke allen, die geholfen haben.
Aber weiter geht’s.
Unser Feature ist LiRow!
Wir hatten zu viele Anmeldunge, was uns immer ein bisschen das Herz trifft. Losglück hatten: Mike Hornyik, Karin Butt, Wittrich, Robert, Leonie, Elif Duygu, Ale, Muhammad Dumanli, Whitney Akpetsi und eine Startin ist noch dazugekommen. Notizen graben wir aus!

Hier also sind die Notizen:
Lirow! Text über Opa. „Ich lächle, aber schweige.“ Alles wie früher: Arbeit für wenig Geld, Waldbrände, Genozide. Ich bin dein queeres Enkelkind und ich wünsche mir Sicherheit als Normalität.“
Whithney ist etwas spät dran, kommt aber grade noch rechtzeitig. Die Schale bröckelt. „Warum machst du das? Weil ich es muss!“, „wirklich wirkungsvoll wirkend ist diese Nacktheit“.
Blue Brownie I want to be your safer space, „Es geht nicht um Perfektion, sondern um Annäherung daran“. „dein Urlaub in deiner eigenen kleinen Welt.“
Muhammed Dumanli: was von der Kindheit bleibt, das Gesicht läuft rot, Gib mir eine Stimme! Yes!
Robert GEdankenkreisen, 56 Tabletten die Woche, 30000 Gedanken und nur 2 Stunden. keiner beachtet das Reisverschlusssystem, die Depression ist eine gute Basiss für die Altersdemenz, im Zweifel ist der Mensch gesund, Befund egal, der Patient ist leistungsfähig, er hat Teilstabilität erreicht
Katrin Butt hello, das ist so eine Art HipHop Text, direkt aus dem Alltag in einer Supermarktkette, worauf reimt sich „Kaffee zu teuer“? eh klar: „verbilligter Billigsalzstreuer“.
Elif Duygu, hat einen ganz neuen Text und zwar rechtzeitig fertig: Es geht um Weihnachten
im Kindergarten Weihnachtslieder am Fenster singen, damit es endlich schneit, Weihnachtsfolgen von Spongebob, Marvin und Martha sind nciht so X-Mas Fans, Sven Same, Elif lässt sich nicht von diesen Christen Weihnachten zerstören…
Wittrich: Dating Apps, gibt es immer noch, es gibt immer noch Menschen, die Menschen kennenlernen wollen, chronisches Ghosten, 2. passiert selten und wenn hat man 3 Sekunden Zeit
Justyna Enzi: leiwand seind, geht nur, wenn man es nicht an anderen aufhängt, sondern die eigene Marmelade kocht. Umzugskartons voll mit zeig seit 2014 im Mai, jetzt hat sie einen Plan, das anzugehen. Jede Woche ein karton.
Mike Hornyik: Märchen, Basti Babylon oder Tischlein deckt sich nicht für alle gleich.
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Leonie May willst du reich werden, musst du hier klicken oder reich erben, was ist genug?, wann ist das-was-wir-tun endlich genug?
Alexandra Mitterer hat neulich über Küssen nachgedacht, soviele Küsse, erste und letzte und der erste Kuss mit 15 am Busbahnhof bei grauem Wetter. sie weiß bei erstaunlich vielen Küssern von früher, was sie heute machen

Vor dem Finale ein paar Fotos!

textstrom Poetry Slam Wien - Dezember 2022

Finale!
Lirow: Lilith war die erste Frau Adams, wir sind Lilith, wir unterwerfen uns keinem Adam, wir wollen die Wahrheit erzählen können und dafür gehört werden

Mike Hornyik holt sich ganz frech ein Buch vom Büchertisch und liest seinen Text über Wien! 20000 Zeilen unter dem Meer heißt das Buch!

Muhammed Dumanli WM, keiner schaut WM, manche schauen sie heimlich… „es dauert nicht mehr lang, dann fang ich an, meine Geschichte zu erzählen“

Robert: oft werde ich gefragt, wie sich das anfühlt, ich hab keinen Gips, bin nicht verkühlt, der Gefühlsbulldozer hat Tag- und Nachtschicht.

Viel los in vielen Sprachen am 15. Oktober 2022

Der Herbst ist schon etwas her, aber hier noch der Nachbericht. Geschrieben hat in Clara Felis, herzlichen Dank!

Elif Duygu war unser Feature und hat uns in ihrem ersten Text eine schöne Geschichte erzählt, wie sie ihre Mutter und gesamte Familie zum Weinen gebracht, weil sie eine Aufnahme ihrer Oma gefunden hat und diese ihrer Familie vorgespielt hat und damit für kurze Zeit die Oma wieder zum Leben erweckt hat.

Blue Brownie. Ihr Texte regte dazu an hinter die Fassade der Menschen zu schauen. Jeder Mensch hat Kratzer, aber kann nur jede Person für sich entscheiden, wie tief diese Wunden sind. Doch da gibt es Menschen oder auch du selbst, die dich von der Dunkelheit ins Licht führt.
Stichwort: Wir sind eins. 9 Punkte.

Niklas Sauerbrey. Er stellt sich die Frage, was ein guter Mensch ist. Einer der grau ist, anstatt schwarz und weiß. Der alles richtig machen möchte und trotzdem ganz anders ist.
Stichwort: Sonnenbrille / Nazi. 12 Punkte.

Silvia. Sie ist zu alt dafür, sich einschränken zu lassen und auf die Zukunft zu warten. Es zählt der Weg zum Ziel. Es gelten die Qualitäten der Zufriedenheit und der Frieden des Herzens.
Stichwort: Qualität. 9 Punkte.

Lea. Wer kennt es nicht. Eine Person auf der Straße zu sehen und irgendwie erkennt sich mensch. Wir haben es sieben Mal probiert und jetzt will ich es nochmal versuchen.
Stichwort: Seelenverbinder. 12 Punkte.

Soheil. Es sterben gleichzeitig Männer und Frauen in Persien. Frau Leben Freiheit. Wie viele Menschen werden vom iranischen Geheimdienst in einer Minute ermordet.
Stichwort: Frau Leben Freiheit. 11 Punkte.

Basquel. Bananenschalen verdecken den Blick auf banale Fragen. Wie gehts dir? Was ist die Antwort. Communication ist complicated.
Stichwort: Bananenschale. 11 Punkte.

Ludovia. Der Text ist eine Uniaufgabe gewesen. Meine Stichworte: caressed by a left hand. Knowledge into a hole…
Stichwort: Caress. 9 Punkte.

Azra. Es geht um Heimweh. Sie haben die Koffer gepackt. Mein Herz schreit Heimatland. Der Krieg findet nicht nur in der Heimat statt, sondern auch in den eigenen vier Wänden.
Stichwort: Heimweh. 13 Punkte.

Lena. Aus dem Nichts standen sie da. Wann hatter eine Zigarette zwischen den Fingern, das weiß er nicht. Tintenbaron.
Stichwort: Füllfeder. 15 Punkte.

Amelie. Erzählt von ihrem Kater und dass er Fallstudien mit fallenden Flaschen übt. Dass sie eher zur Untermiete wohnt und der Kater an sich das Sagen hat.
Stichwort: Miezbewohner. 9 Punkte.

Finale.

Feature Elif gibt einen Einführung in Türkisch für Anfänger. 1: Kindheit. 2: Chay trinken. 3: Kernspaltung. 4: Geräusche in der Kommunikation. 5: Wackeldackel. 6: rotes Band. 7: Wocher kommst du.
Stichwort: Mischmasch.

Azra war ein Schlüsselkind zwischen Kulturschock und Selbstfindung. Generation Fruit of the Loom. Die anderen wollten, dass sie weggehen, aber es gab keine andere Wahl als zu bleiben.
Stichwort: Schlüsselkinder.

Lena. La France. Liebe auf’s erste Ohr. Das Auslandjahr ist zwar geplatz, aber wenn etwas mit Frankreich passiert, wird die Sehnsucht entfacht.
Stichwort: Frankreich.

Per Applaus wurde Lena zur Siegerin ausgeklatscht. Wir gratulieren ihr und allen Poet*innen!
Moderation: Mieze Medusa und Clara Felis.

Noch ein Slam bis Ö-Slam! textstrom Kick-Off am 15. September 2023

Alle schon beim Ö-Slam in Dornbirn, die Szene ist großteils schon aufgebrochen. Markus Köhle hält für uns die Stellung.
Die Notizen finden wir noch. Das Excel-Sheet des Vertrauens erinnert sich an die Anmeldungen von Blue Brownie, Matthijs Damsteeg und Luana Rothner….
Mal schauen, ob wir dem noch was hinzufügen können!

Im Nachhinein können wir fix sagen: Herzliche Gratulation an Elif Duygu! Sie ist Siegerin im Einzel und, gemeinsam mit Mike Hornyik auch mit ihrem Slam-Team Merhaba, Oida!

Samstag, 18. Juni 2022

Textstrom

Ein hochkarätiges Feld und gleich zwei Teams. Der Juni-Textstrom war mehr als wertvoll und speziell.
Basquel legte los mit Herkunft und Zukunft und Dazugehörigkeitsgefühl. Es ging um Verständnis und Akzeptanz und schon mal schön in den Abend.
Dann eine Team-Premiere: Merhaban (Mike Hornyik und Elif Duygu) thematisieren sehr anschaulich Selbstzweifel und Angst und lassen eine sehr fiese innere Stimme zu Wort kommen.
Elena Sarto berichtet von unangenehmen Erfahrungen in der U-Bahn, auf der Tanzfläche, im Schwimmbad. Es geht um übergriffige Handlungen und Blicke.
Brave reklamiert fehlenden Rhythmus und fehlendes Taktgefühl im Leben vieler. Es gehört einfach mehr getanzt, auch aus der Reihe.
Katrin Butt strahlt innerlich, bewegt sich in anderen Dimensionen, kann fliegen, tanzen und lieben und ruft zum Mutigsein auf.
Sebastiano ist mutig und sorgt für raumergreifende Erfrischung, es geht irgendwie um einen Buchclub und Nudelbox-Verbundenheit und sein Text führt ihn dabei auch aufs Brunnenpassagen-Klo.
Emil Kaschka hat ein Trauma zu bewältigen: Die Blase voll, die Köpfe leer, Bundesheer. Der Tiroler-Dialekt bringt ihm sogar Mehrsprachigkeitspunkte ein.
MYLF wissen, dass nicht jede Veränderung ein Meilenstein und dass die Zukunft den Menschen zumutbar ist. Es geht um Ungleichbehandlung und – ja – Bienien!
Deadalus Chaos versteht was von Body Posing und breitet seine Stimme für uns aus. Das hat wohligen Predigercharakter: In the name of poetry!
Monika schließlich thematisiert die Porfilperfektheit und die Persönlichkeitspreisgabe und die Gunst des Chattens.
Laut Punkte hätten es Daedalus Chaos, MYLF, Emil Kaschka, Elena Sarto und Merhaban ins Finale geschafft, MYLF verzichten und schreiben wohl bald einen neuen Text.
Daedalus „I run this place“ Chaos beginnt, Emil Kaschka macht auf Shakespear reloaded, Elena Sarto geht in der Lockdwonleere auf und wird mal was Großes und Merhaban (Privilegienboy und Worldwoman) offenbaren Fensterblicke und unterschiedliche Perspektiven.
Elena Sarto gewinnt den Juni textstrom Poetry Slam und somit auch die Sieger*innen-Ananas des Abends und wir lassen den schönen Abend am Yppenplatz ausklingen und freuen uns schon auf den nächsten textstrom im Herbst.

Weltliteraturauffrischung am laufenden Band! – Textstrom am 23. April 2022

Der Textstrom Poetry Slam wird 18 und wie feiern wir das? Mit einem ganz normalen „Offene-Listen-Slam“ ganz old school. Anmeldungen gab es sehr, sehr viele, gekommen sind dann nicht alle, die gezogen wurden, aber es waren Poet*innen vor Ort, die gerne die freigewordenen Plätze belegten. Publikum war auch da und es war gut gelaunt. Also alles nach Wunsch beim 18-Jahre-Jubiläum in der Brunnenpassage. Mama und Papa Slam Mieze Medusa und Markus Köhle moderierten und erklärten tatsächlich die Regeln. Mike Hornyik fungierte als Featured Poet und holte gleich jede Menge „Ooohs“ vom Publikum ein. Ein neuer Text. Es geht um toxischen Scheiß in Filmen, um die Darstellung von Liebe und Romantik in Weltliteratur und Mainstreamkino. Da wurde uns allen nicht nur ums Herz warm. Lara Marmsoler war eine der nachgerückten Poet*innen und sinnierte darüber, wie toll das Leben als Katze doch wäre, zwei Wochen horny as fuck, dann wieder gut. Ja, Katzenleben haben Vorteile. Ein Text wie eine Streicheleinheit. Als zweites kamen dann „An Spritzer, bitte“ auf die Bühne, ein neues Team bestehend aus Tamara Stocker und David Samhaber. Prokrastination und der innere Schweinehund Willi waren das Thema. Mehr mitfühlen geht kaum und Wasserkocher entkalken wohl erst im nächsten Leben, Finaleinzug heute. Lena Weiss lieferte ein fulminantes Poetry-Slam-Debüt ab und ließ uns wissen, dass Liebe die Droge der Drogen ist und dass sie süchtig danach ist. Ja, Frühlingsgefühle! Das Wetter wehrt sich noch, aber es wird schon werden. Es wird schon wärmer werden. Naaki beehrte uns auch zum ersten Mal und beschwor drei der vier Elemente. Sie entführte uns in die Wieg der Natur, ließ uns die Stille der Wellen hören, die Ruinen der Zeit erblicken und stellte uns den Wind als Freund vor. Sebastiano & Nelson bildeten diesmal ein Team und hatten über Probleme beim Testen, mit Masken und Regeln zu berichten. „Corona, so samma“ war das Wiederholungselement. Ma Adler machte Fehlervermeidung im Kontakt mit Randgruppen zu ihrem Thema. Es ging um Barrierefreiheit, einfache Sprache und Integration. Hedwig war schon oft beim Textstrom, stand da aber bisher immer hinter der Bar und versorgte uns. Diesmal nützte sie die Gunst der Stunde, übernahm einen der freigewordenen Startplätze und begeisterte uns alle mit ihrem Text gegen Kriegsmobilisierung und für friedliche Konfliktbewältigung. Mit dem Stichwort „Tamponbrücken“ zog sie verdient ins Finale ein. Elif Duygu mag ihr Spiegelbild und glaubt, sie ist ein Hollywoodstar. Es geht um Vaterkonflikte und die best mum ever und wir wissen nun, dass Elif eine „Anti-Zweifel-Playlist“ hat. Elif, „Du bist gut genug“ fürs Finale. Simon Tomaz schließlich erfüllt den Bildungsauftrag der Vorrunde. Sechs Klassiker der Weltliteratur aufgefrischt und umgepudert. Von der Bibel bis zu Jandl, vom Dick-Pick des Dorian Gray bis zum Fehlurteil Kafkas. Ach, hätten wir doch auch so einen guten Deutsch-Lehrer gehabt. Höchstwertung und natürlich Finaleinzug. Sehr gut! Pause. Das Finale eröffnete wieder Mike Hornyik und stellte klar, was alles okay ist und was gar nicht geht. Gewalt niemals! Der Text der Stunde. Mama und Papa Slam sind sehr zufrieden mit ihrem Jubiläums-Opferlamm (das natürlich ein Featured Poet ist:). Elif macht klar, dass sie ein Teil von diesem Land namens Österreich ist. Stichwort: „Haxn“. Hedwig tanzt mit Gemüsefischgeschmeidigkeit in den Morgen und scheut auch vor Knollenblätterpilzberauschung nicht zurück. Stichwort: „Thron“. An Spritzer, bitte! stellen fest, dass früher alles schlimmer war. Jetzt wissen wir es besser, was leider nicht automatisch heißt, dass wir es besser machen, wofür die Schwurbler und Meinungsfreiheitskämpfer auf FB der beste Beweis sind. Stichwort: „Mahnfred“. Simon Tomaz schreib den nahenden Schulschluss herbei und lässt uns hinter die Kulissen blicken, wie ein Schulschluss-Online-Konzert für Schülerinnen und Schüler organisiert wird. Eine Amtsstuben-Groteske bester Güte. Stichwort: „Pizzeria und Jausen“ Und wer gewinnt? ELIF. Elif holt sich das „Ich lese, bis ich verwese“-Sieger*innen-Sackerl der Bestattung Wien und verweist das Team An Spritzer, bitte! auf den zweiten Platz. Es gibt Bücher und DUMs für alle und der nächste Textstrom findet am Samstag, den 28. Mai 2022 um 20 Uhr statt. Mama & Papa Slam sagen Danke und Po-po-po-poetry Slam, Oida!