Archiv der Kategorie: textstrom Poetry Slam Wien

textstrom Saison Kick Off September 2018

Endlich wieder Textstrom. Endlich wieder Poetry Slam in der Brunnenpassage. Der Sommer war schön aber auch ganz schön lang. Textstrom geht in die 15. Saison, acht Poetinnen und Poeten sowie Featured Poet Kolja Fach sorgen für einen gelungenen Auftakt und Mieze Medusa und Markus Köhle moderieren.

textstrom September 2018

Kolja Fach macht Deutsch-Rap á la Haftbefehl zum Thema und unterzieht die Lyriks einer gestrengen Analyse. Das lockert das Publikum auf und es kann los gehen.
Nadja entscheidet sich kurzfristig auf die Bühne zu gehen und nicht Jury zu sein. Erster Auftritt, Startnummer eins. Wo geht die Reise hin?, fragt sie sich und beantwortet dies vorerst mit: Wir kämpfen uns vom Boden nach oben!
Katharina Wenty widmet sich Frauenschicksalen in Favoriten, Indien und dem Tschad und wird sich so einen der Finalplätze sichern.
Richard Lee berichtet von Nichmischbarem und von motions not trackable. Der Aufruf zuzuhören und durchzuatmen kam an und brachte ihn ebenfalls ins Finale.
Lena hatte von einem Du & Ich zu erzählen, das kein Wir mehr war, womit es nichts mehr zu verlieren gab. Reinhard wiederum vertextete einen Hofmobiliendepot- und einen Wien-Besuch, da fuhren 93 Kutschen auf und wurde sich „angebiedermeiert“.
Thomas Mayer Phantasönlich hatte ein Geheimnis zu hüten und er tat dies ausdauernd und die Zeit sprengend.
Pippilotta rief dazu auf, ein bissl aufzustehen, denn es „warat wegen der Freiheit“, das ist einen Finalplatz wert.
Luxus schließlich macht den Bart zum Inhalt seiner fünf Minuten im Rampenlicht und verrät jede Menge Situationen, in denen es sich lohnt, sich durch den Bart zu fahren. Das Publikum fährt drauf ab und hievt Luxus mit 30 Punkten (und der ersten Welle des Abends) mit Höchstwertung ins Finale.

Nach der Pause ist Kolja Fach wieder an der Reihe, er geht es sportlich an und verbiegt sich beim MacFit in Dresden, um uns davon zu erzählen.
Pippilotta hatte was zu sagen und zwar, dass das was Mama sagt, was Papa sagt und was andere sagen wuarscht ist. Richard Lee zweiteilte seinen Text über Sublimierung in zwei Teile und nahm in einem davon Alzheimer-Patient-Perspektive ein. Katharina Wenty präsentierte eine Ikarus-Version: „Flieg nicht zu hoch, flieg nicht zu tief, flieg geradeaus, nicht schief“ und bekam dann doch zu viel Sonne ab. Luxus zu guter Letzt machte Depressionen, Suizid und Körperfunktionen zum Thema und wir wissen nun alle, dass unser Herz täglich circa 86.000 Mal schlägt.

Die Jury wurde im Finale entlastet, das gesamte Publikum durfte entscheiden, wer den September-Textstrom für sich entscheidet. Und das Publikum machte es uns leicht. Pippilotta ist die Siegerin des Abends!

Bericht von Markus Köhle!

textstrom am Strassenfest / Juni 2018

Wir haben am Straßenfest geslamt, Markus Köhle und Mieze Medusa moderierten. Henrik Szanto war unser Feature. Das Line Up hat zu uns gefunden, wie man halt im öffentlichen Raum zusammenfindet: Zufällig, mit Glück, mit Absicht, mit Hilfe von GPS, mit vollen Textmappen!

Danke an Akitas, Verena aka Zuckergoscherl, Anna Haden, Memo, Reinhard, … supergut. Und den Rapchor haben wir uns danach natürlich auch noch angehört!
Danke fürs Kommen und bis bald!

textstrom Poetry Slam Juni 2018

textstrom Poetry Slam am 27. Mai 2018

Es war ein Sonntag, es war schwül und heiß und doch haben sich langsam die Stühle gefüllt mit Menschen, die an diesem Abend den Textströmen lauschen wollten. Durch den Slam führten Mieze Medusa und Clara Felis.
Unser geladener Gast war Mario Tomic, der gleich mit dem ersten Text von seinen bosnischen Eiern berichtete, die dies und das machen, manchmal schweigen, um vom Leben zu lernen, denn hinfallen bedeutet aufstehen weiter tun, fallen und wieder aufstehen.

textstrom Poetry Slam Mai 2018

Der erste Text im Wettbewerb war Markus Köhle, der eine Ode erzählt von den vielschichtigen Gesichtern, eines das sich nicht wegsaufen ließ oder den anderen Morgengesichter. 15 Punkte.
Zweiter Text kam von lukaS, der seine österreichisches Dasein in Deutschland beschreibt, mit all den sprachlichen Hürden. 12 Punkte.
378 berichtet von einem 3x3m Raum in dem sie fuckboi hinein gibt und sich um ihn kümmert. 11 Punkte.
Wieder die deutsch-österreichischen Beziehungen, diesmal von Osama, der sehr viel Hass sieht, aber am Ende doch sehr froh ist in Wien zu sein. 15 Punkte.
Christopher Hüttmannsberger dekonstruiert Männlichkeit / Maskulinität in einem Raptext zur Gendertheorie. 14 Punkte.
Lea beschreibt in 16 Punkten, wer sie ist. Vor allem ein Mensch. 14 Punkte.
Flora sagt dem Uterus ihren Kampf an und weint monatlich Follikel. 12 Punkte.
Katharina Wenty berichtet von einer schlaflosen Nacht, in der verschiedenen ProtagonistInnen unterschiedliches Erleben, welches Auswirkungen auf den folgenden Tag hat. 14 Punkte.
Der Dichter vom Yppenplatz Thomas Frechberger erzählt eine kurze Rappergeschichte und berichtet von verschiedenen Gestalten. 7 Punkte.
Verena berichtet aus Manila und dass es dort schon um 4:30 Uhr Stau gibt. Sie erzählt aus den verschiedenen Welten: Wien und Manila, beide ihr Zuhause und auch nicht. 15 Punkte.

Vor dem Finale erzählt Mario Tomic zwei Mal die selbe Geschichte eine Runde auf deutsch und die andere in bosnisch. Ziglaziglazigla. Gewidmet Tschif.

Markus Köhle eröffnet das Finale mit einem Liebesgedicht zu Fussball und Grammatik. 2. Platz.
Osama widmet dem Geld ein Liebesgedicht. 3. Platz.
Verena erinnert sich an den Valentinstag, der eigentlich jeder Tag ist. 1. Platz.

Vielen Dank für den Applaus und euer Kommen.
Wir freuen uns schon auf den Saisionabschluss am 16.06. beim Straßenfest!
Clara Felis

textstrom im April

Ach, die Brunnenpassage ist eine gute Location. Ich komme hin, alles bereits vorbereitet. Ach, das Textstrom Publikum ist ein gutes Publikum. Es ist Samstag und schön. Da könnte frauman auch was Anderes vorhaben. Aber zum dienstältesten Wiener Poetry Slam zu kommen ist natürlich auch immer schön. Wir freuen uns! Yasmin Hafedh und Markus Köhle moderieren, Special Guest ist Ana Ryue und auch diesmal ist wieder eine ganze Schulklasse im Publikum (und nächstes Mal dann hoffentlich einige auf der Bühne).
Unsere Featured Poetin wirft gleich zu Beginn den Herzanker aus und entführt uns in eine bilderreiche Körperwelt, daraufhin ist das Feld bestens bestellt für die Nummer 1 des Abends:
Henrik Szanto. Der hat einen weiteren Text aus seiner Ich-komme-aus-Ungarn-und-Finnland-Reihe dabei und die Wiederholungszeile lautet „Tor für Deutschland“. Das Publikum johlt.
Leonie ist die nächste. Sie trägt Meinungsvielfalt in sich, thematisiert Freiheit und Feigheit von Menschen und wettert fein gereimt und außerst rhythmisch wider die Ignoranz.
Raffael trägt ein Partnervermittlungsinstitut-Dramolett vor, in dem es mitunter tierisch zugeht. Aus dem ersten Dreier-Paket steigt Henrik ins Finale auf.

Anja weiß auf englisch zu berichten, dass some people so so so magic sind, sie hat viel Liebe in ihren Texten und das nehmen alle gerne an.
Jonas hat sich auf die vielen Wege des Fortschritts eingeschossen. Es geht um menschliche Selbstbeschränkung und darum das nix gewiss ist, aber alles Flow haben kann.
Denise Platter legt ihren Text sehr persönlich an („Biberterror in Wörgl!“), bittet, die anwesenden Schülerinnen und Schüler (IHRE!) nicht mit Zigaretten und Alkohol zu füttern und fährt das Höchstvotum ein, womit sie eine Welle erntet und ins Finale katapultiert wird.

Simon Tomaz ist Reporter auf der Friedenskonferenz der Tiere. Bei diesem weltpolitischen Aufmarsch treten unter anderem Orang Utan Donald und die Spitzmaus Sebastian auf.
Katharina Wenty flip-flop-klick-klickt sich durch besondere Augenblicke und Mohamed lässt seinen Gefühlen freien Lauf und erzählt, wie es ihm in den letzen Jahren in Österreich ergangen ist. Katharina weiter und der Name des Lucky Losers lautet: Mohamed.

Die Pause wird genutzt, um sich Bücher und Getränke zu besorgen. Dann darf Ana Ryue nochmal ran und weiß, dass es nicht um dies und das sondern um dieses und jenes geht. Mohamed hat was über Mut und Ängste zu sagen. Henrik findet 8 Jahre ein schwieriges Alter und Hunde treu. Katharina ergreift für Schmetterlingskinder das Wort: Meine Haut ist mein Käfig und Denise macht das Wien-Klima zum Thema: Entweder arschkalt oder scheißheiß. Der Abend war definitiv scheißheiß, brachte schließlich zwei Drittplatzierte (Henrik und Mohamed), eine glückliche Zweite – Denise und eine Siegerin mit dem Namen: Katharina Wenty!

textstrom Poetry Slam

Zum 14. Geburtstag gab’s Schneesturm und Liebe: textstrom im März 2018

Der Samstag, der 17. März 2018 war ein besonderer Tag. Textstrom feierte sein 14jähriges Bestehen, alle freuten sich darauf und auf den Frühling, nur der Winter hatte noch Sturm auf Lager. Egal. Gingen wir halt bei Schneefall in die Brunnenpassage. Dort ist ohnehin alles weiß und warm.

Dass sich dann tatsächlich 14 Poetinnen und Poeten anmeldeten, war für Mieze Medusa und Markus Köhle Grund genug, das Zeichen an- und alle dranzunehmen. Einen besonderen Featured Artist hatten wir uns auch geladen: Muhammet Ali Bas (Sprachkünstler aus Vorarlberger mit türkischen Eltern, in Wien lebend).
Er sorgte dafür, dass das zahlreich anwesende Publikum auch zu einem zuhörenden wurde und warf eine ornamentale Textgeburt in den Raum, die immer wiederkehrende Debatten und ein spirituelles Dilemma thematisierte. Er hat kein Problem mit dem Kanaken auf seiner Haut und seiner Brust. Das Publikum auch nicht. Es ist in Stimmung. Der Raum schreit nach mehr und bekommt Sunny.

Sunny legt ein grandioses Debüt hin. Sie spricht über das Pendeln zwischen zwei Welten, über das sich nirgends zugehörig fühlen. Sie fragt, wer oder was normal ist und die Frage überträgt sich in alle Reihen.
Simon Tomaz reinigt den Ort energetisch, bevor er diverse zukünftig mögliche Urteile verliest und sich damit mindestens einen Plastikschalensitz am Flughafen verdient.
Fatima reimt sich auf englisch und spanisch durch das Schicksal von Prinzessin Rosea und einem verlorenen, australischen Fred, Amelia ist auf den Hund gekommen und alles ändert sich vom Olé zum Hallo!
Janea Hansen nützt den von den Eltern geschenkten Massagegutschein, um auf der Liege liegend über aktuelle österreichische Missstände zu sinnieren und dann mit Furor darüber herzuziehen. Da werden Basti und Kickl gewatscht und alle anderen Würschteln in der Regierung auch ordentlich durchgewalkt. Das Publikum ist zu recht entzückt.
Katharina Wenty macht die Schizophrenie ihrer Mutter zum Thema, von Pausen vom Leben brauchen, vom Beten für den Weltfrieden und von Augen, die wie Sterne funkeln ist da die Rede und das Publikum legt noch eins drauf. Zweite Welle des Abends.
Adele hat zu ihrem ersten Poetry Slam Auftritt ihre gesamte Schulklasse mitgebracht, das ist gut für die Stimmung. Ihr geht es um das Lernen und Wissensvermittlung, um finnische Gammelmormos, französische Verben und lateinische Verzweiflung.
Lea hat in zwei Texten über Drogen und Abhängigkeit zu berichten, unterstreicht, dass wir nur ein Leben haben, nicht neun und spricht mit dem Rauchen-Text auch ein mehr als aktuelles Thema an.
Osama verschreibt sich der Fortbewegung. Erst öffentlich dann im eigenen Automobil. Die U-Bahn – das Tier, das dich durch den Moloch Stadt manövriert und dich auf den Bim-Pöbel herabblicken lässt. Bewegend!
Patricia Christine Kleinwächter slammte über Shoppingnöte und Einkaufsfreuden, über ihre Anprobierphobie und lästige Kunden an der Kassa, quasi die Leiden des Einkaufens.
Sophia (ebenfalls aus der anwesenden Schulklasse – herzlichen Dank fürs Kommen, kommt bitte wieder:) gab sich gefühlsverwirrt und schilderte die körperinterne Kommunikation bzw. Fehlschaltungen derselben im Falle vom Tappen in Gefühlsfallen.

textstrom Poetry Slam

Angesichts der Fülle von Auftretenden war eine Pause an dieser Stelle mehr als angebracht. Das Brunnenpassagen-Team sorgte, dass alle gut getränkt wurden. Lob an die Poetinnen und Poeten wurde ausgeschüttet. Es wurden sogar Bücher gekauft und zwanzig Minuten später waren alle begierig, die restlichen Jubiläums-Slammer_innen zu hören.

Muhammet Ali Bas tat erneut seinen Job und beschwor rhythmisch und eingänglich die Menge, die sich in seinem Groove gerne badete und somit gerüstet war für mehr.

Tom Candussi wünschte sich eine andere Welt, eine Welt, in der andere Maßstäbe zählten, in der vieles verkehrt, aber richtiger liefe. Eine Welt voll liebevoller Kleinigkeiten mit mehr Herz. Das Publikum war seiner Meinung.
Benji musste uns leider in der Pause verlassen, da seine linke Linse sprang, zwar nicht davon aber entzwei und er somit einen gespaltenen Blick auf die Welt hatte, der sich am besten zuhaus, in den eigenen vier Wänden ertragen und auch wieder beheben ließ (komm bitte ganz wieder:).
Anna wetterte dann über die Generation große Jeansjacke und die sorgrsam und gut gebaute Blase derselben. Das war analytisch, unerbittlich, stark und reichte nur knapp (aufgrund der Streichwertungen) nicht fürs Final (next time!).
378 schließlich war in göttlicher Mission unter uns und präsentierte sich als die krass Auserwählte, allein, das Jüngste Gericht kam nicht, nur die Pubertät. Ein Text der weh und gut tut. Danke.

Im Finaletextstrom Poetry Slam erzählte Tom von einem Dorf, in dem sich erst das Y und dann auch noch weitere Buchstaben davon machen. Janea brannte und bat: Bitte achten Sie auf die Existenzen zwischen Erfolg und Niederlage. Und Katharina schließlich machte das große Fass Menschenhandel und Prostitution mitten unter uns und das im 21. Jahrhundert auf. Das Publikum schrie und klatschte einen Doppelsieg für Janea und Katharina herbei. Bücher, Schnäpse und Gratulationen wurden verteilt, die vorherrschende Liebe machte den draußen wehenden Wind vergessen und alle gingen gut gewärmt nach Hause.
Ein schöner Jubiläums-Textstrom-Poetry-Slam. Mieze Medusa und Markus Köhle sagen DANKE (und kommt bitte alle wieder)!

Textstrom am 24.02.2018!

Es war wieder Textstromzeit in der Brunnenpassage! Ein Poetry Slam im Zeichen der Mehrsprachigkeit und einer offenen Bühne für all jene, die sich berufen fühlen etwas vorzutragen. Trotz der Minusgrade füllten sich die Reihen und schufen einen Raum für Freude und einen Abend für und mit FreundInnen. Durch den Abend führten Adina Wilcke und Clara Felis.

Als featured Artist hatten wir Precious aus Graz zu Gast. In ihrem ersten Text pendelte sie zwischen Englisch und Deutsch, zwischen „that is…“ und „das ist…“. Ein Text über das Vergessen und der Erinnerung und die Aufzählung von Veränderung.
Erste Poetin des Abends war Mieze Medusa, die darüber berichtete eine Sprache geheiratet zu haben, darüber was Worte (nicht) sagen und den Sprachbarrieren zwischen zuviel und zuwenig.
Zweiter Poet des Abends war Florian Supé. Er suchte sich im Text in Russland und schaut wie er sich dort zurecht findet, zwischen Vorurteilen, Stereotypen und Sommersprossen.
Ann Air war die dritte Poetin und beschrieb die Schwierigkeit türkische Zahlen zu lernen und den Weg in Istanbul Simit zu kaufen und zu die Antwort zu verstehen.
Vierter Poet war Simon Tomaz. Es folgte ein Bericht über eine berittene Autobahnpolizei. Auch Pferde können eine posttraumatische Störung haben, zB Heribert Wickl mit seinem Pferd Blitzkrieg. Achtung Satire 🙂
Henrik Szanto entführte uns zu seiner Oma nach Finnland, die statt Cola und Korn, nur den selbstgebrannten Korn zur Verfügung hatte und gern der Jugend etwas über den Krieg erzählt.
Sechster Poet war Simo ben Houmane, der sich frug, was sein Wert ist, was Licht von Schatten unterscheidet. Schließlich ist es kompliziert mit der Nähe und Ferne zum eigenen Ich.
Als achter Poet kam Sebastian. Er hatte eine Text zu Freundschaft und Erinnerung und das Blut dicker als Wasser sei und vom Tränenregen nicht so leicht verwischt wird.
Neunter Poet war Mike Hornyik. Er möchte etwas sagen, aber weiß nicht was. Deshalb spricht von Nichts, weil nichts ist schließlich immer am besten und an nichts schuld.
Mohamad Alsalm beschloss den Abend mit einem Text zum Warten. Er wartet auf dich und wartet. Und die AMS-Beraterin ist dir ähnlich. Und er wartet. Und hat eine Wunderlampe in der Schultasche.

In der Pause wurde fleißig Tee getrunken und sich über den Alltag ausgetauscht.
Nach der Pause durften wir noch mal Precious lauschen. Sie erzählte von ihrer Tante Mila, die 18 jährig ist und sich darauf vorbereitet Hausfrau zu werden, die aber dann von einem Laster angefahren wird. Nach einem zweijährigen Koma erwacht sie und alles ist anders.
Simon Tomaz ist der erste Finalist und liest den Praktikumsbericht der 13-jährigen Laura aus dem Innenministerium vor. Sie wurde sehr liebevoll herumgereicht und es gab Torte und Champagner zum Frühstück.
Mike Hornyik kotzt als zweiter Finalist sich über die Welt aus, vor allem über dich, dabei weiß er nicht so recht, wer du ist. Wahrscheinlich er selbst, denn nur mensch selbst ist seines Glückes Schmied.
Henrik Szanto beendet das Finale mit einem Text zu Katholizismus und Wien und wie eine Nonne als Kindermädchen seine Welt geprägt hat, sowie dass das Konzept von Treuepunkten ein katholisches ist.
Per Applaus wurde Henrik Szanto zum Sieg bejubelt, knapp vor Mike Hornyik und Simon Tomaz.

Wir bedanken uns fürs Kommen und diesen schönen Abend und freuen uns schon auf den nächsten Textstrom Poetry Slam in der Brunnenpassage am 17.03.!

Mehrsprachigkeit verleiht uns Flügel – textstrom im Jänner 2018

Wie schön ist denn bitte der Slam in der Brunnenpassage. Soviele neue Gesichter, einige davon sind schon keine neuen Gesichter mehr, weil sie wiederkommen und wieder mitmachen. Auch die etablierten Slammer und Slammerinnen fühlen sich willkommen und schmeißen ihren Namen in den Hut und hoffen auf Losglück. Weil uns das sowas von gefreut hat, haben wir alle 12 Starter_innen drangenommen, wir wollen ja niemanden wegschicken.

Moderation übernehmen Mieze Medusa & Yasmin Hafedh, ihr Slam-Team MYLF (Mothers You’d Like to Flow with). In ihrer Performance sprechen sie eine klare Anleitung für den Weltuntergang aus: „Wenn die Welt untergeht, dann zieh nach Wien, dort geht sie 50 Jahre später unter.“ Ist übrigens ein Zitat und zitieren darf man beim Slam. Arbeitsanweisung: Das Zitat googeln und in die Bücherei gehen, vom zitierten Menschen ein Buch ausleihen.

Startnummer 1: Adina Wilcke erzählt laut Eigenaussage Witze, über die selten gelacht wird. Es geht um Stille und ein Brett zwischen uns, das Brett vor dem Kopf…

Baghar reist atemlos durch die U-Bahn und trifft auf eine Frau, die den Tod sucht.

Maike will einmal alles, aber bitte vegan. Sie weiß, was sie will, sie will den Tellerrand entdecken und ohne Sicherung drüber fliegen.

Alina ist Elementarpädagogin und erzählt von ihrer Arbeit mit Flüchtlingskindern.

Katastrophe setzt auf die Vielsprachigkeit und erzählt auf französisch und englisch über Afrika. Stichworte: Kind, Essen, Berg

Til raucht einen Moment für sich, weil er länger nicht mehr geslamt hat und sich jetzt so freut. Dann zieht er reimend in die Schlacht, für den König, der weit weg ist. Ein Text in Computerspielästhetik.

Markus Köhle kommt zurück in die Herkunft und seine kommt darauf Ankunft ist ganz klar: Ab ins Finale.

Harlekin rockt mit einem Gedicht über die Hopi-Indianer, die keine Hobby-Indianer sind. Lord wüst ma kan Benz kaufen, übrigens auch ein Zitat. Arbeitsaufgabe: Googelt das Lied.

Fräulein Hahnkamper setzt in ihrem Text auf Körpersprache und Stimmbeherrschung. Time fly, time fly, heart speeks secret languages.

Simon Tomaz erzeugt Kollateralkichern und micht sich Sorgen um österreichische Sorgen und gratis Marihuana. Auch er zieht ins Finale ein.

Memo, denkt über das Willkommen sein nach: Schön, dass du da bist, Asel. Ein Text der Sorgen macht, was los ist in unserer Heimat, wenn ein frischgeborenes Baby beschimpft wird, nur weil die Mutter Kopftuch trägt. Ab ins Finale.

Mohammad gewinnt den (inofiziellen) Preis für die beste Einleitung: „Wo ich gehört habe, dass jeder schreiben kann, da hab ich angefangen.“ Genau darum geht’s. Im Text dann um die Liebe: „Ja ja ja, ich liebe es geliebt zu werden.“

Danach bringen MYLF noch ein Plädoyer für die Mehrsprachigkeit. Im super spannenden Finale setzt sich Markus Köhle knapp vor der zweitplatzierten Memo und dem drittplatzierten Simon Tomaz durch.

Es war ein wunderschöner Abend. Wir wollen mehr von euch allen hören und freuen uns auf dich und deine Texte beim Februar-Textstrom!
Alle Fotos gibt es übrigens direkt bei unserem Flickr-Account. Gemacht hat sie übrigens die großartige Claudia Rohrauer.

textstrom Poetry Slam Januar 2018

textstrom November 2017

Clara hat wiedermal einen schönen Blogeintrag geschrieben. Lest selbst!

Am 24. November war Textstrom Zeit und auch der letzte Textstrom des Jahres.

Als Feature hatten Mieze Medusa und Clara Felis den großartigen Jahson the Scientist eingeladen, der überdies noch Release Tag seiner neuesten Platte an diesem Tag feierte. Sein erster Text erklärte, warum er sich „the Scientist“ nennt: there is a method of everything like science. Oder auch ein: dictionary = definitonary. Großer Applaus und Vorfreude auf seine zweite Runde.

Die Erste im Wettbewerb war Kathi mit dem Stichwort „hate“. Ihr Text war auf Englisch und beschäftigte sich mit der negativen Seite, bevor sie sich auf die guten Dingen fokusiert. 33 Punkte.
Die Zweite war Sophia mit dem Stichwort „schrullig“. Sie fragt sich, wie unterschiedlich die Welten sein können, die eigene, die der Großeltern, welche Zeit ist die aktuellere und gibt es „upcycling“ erst seit dem es so genannt wird? 36 Punkte.
Die Dritte war Katharina, die ein „Rezept“ für die Welt hatte, wie es sich am besten gemeinsam leben lässt. 36 Punkte.
Der Vierte war Manuel Lavoriero mit dem Stichwort „Stabreimnazi“ und gibt darin eine Speeddatinanleitung für den armen Poeten, der versetzt wurde und darauf hin das Zepter selbst in die Hand zu nehmen. 36 Punkte.
Der Fünfte war Loic mit „Rollator“. Sein Kampf die letzte Ubahn zu erwischen als Superheldenepos, wo die Oma mit dem Rollator nicht fehlen darf. 31 Punkte.
Die sechste war Ann Air mit „Russen“. Sie sucht nach dem Opium für das Volk auf einer Goareise ins Unbewusste zwischen Ruhe und den Konsumtempeln in Indien. 36 Punkte.
Siebter war Straßenpoet mit „Königshofnarr“. Ein Text an seine Flamme, es mutet kitschig an, ist aber der Hoffnung gewidmet. 31 Punkte.
Achte war Lena Rubey mit „Kokon“. Sie versucht sich in einem leeren Raum leer zu räumen und wartet darauf, dass der Raum gefüllt wird. 29 Punkte.
Der Neunte war Nano Miratus mit „Kaffee“. Laut meinen Aufzeichnungen gibt es eine Assoziatonskette mit den Stichworten: Golfsport als Ausgleich zur Polizei und Gravitation zieht runter. 36 Punkte.
Als Zehnte kommt Memo mit „U6“. Die nervige Frage, woher kommst du, beantwortet sie mit irgendwo zwischen Ägypten, Graz, Wien und U6. Dabei ist die Frage, wer bin ich, viel wichtiger. 33 Punkte.
Als Elfter kommt Ambrosio mit „Wischen“, denn Wischen ist wie Eislaufen auf verschiedenen Oberflächen. 33. Punkte.
Als Zwölfte kommt Janea Hansenmit „Hui“. Sie stellt sich der Frage, worin der Unterschied liegt mit Menschen, die immer präsent und im Licht sind, und jenen, die sich eher im Hintergrund halten. 40 Punkte.

Damit ist die Vorrunde beendet. Es gibt eine kurze Pause.
Im Finale featured noch mal Jahson zum Thema worlds and wonders. fill the gap.

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Durch die Streichwertungen aus der Vorrunde und der Applauswertung kommen wir zu folgendem Trio:
2. Ann Air beschreibt in ihrem Text das Inventar des Zimmers ihres Sohnes.
1. Nano Miratus führt einen Monolog über die zerflossene Liebe, die keine Antwort gibt.
1. Janea Hansen stellt Claudia Neumann vor, ihres Zeichen Fussballkommentatorin.

Herzlichen Dank an alle, die kamen, sprachen und applaudierten. Es war ein Fest!

textstrom Poetry Slam, November 2017

textstrom Oktober 2017

Wo ist unser Kopf?
Wo sind unsere Notizen?
Es war ein großartiger Herbst, wir danken euch.

Im Oktober 2017 hatten wir bei textstrom Poetry Slam einen wunderbaren Featured Poet: Omar!
Der war ja dann auch beim Ö-Slam beim finalen Stechen! Yeah!

Markus Köhle und Mieze Medusa haben moderiert. Ich würd mich erinnern, dass der Christian Schreibmüller da war. Philipp Quell war da. Hui! Hui! Hui!

Wir tragen das nach!

textstrom Poetry Slam September 2017

Wir starten die 13. Saison in der Brunnenpassage!

Saison Nummer 13. Textstrom in der Brunnenpassage. Es ist September und Samstag. Die Leute freuen sich, dass der Sommer vorbei ist und endlich wieder geslammt wird.

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12 Teilnehmer_innen und Fabian Navarro sorgt als Featured Poet für beste Stimmung. Er ist angekommen in Österreich, sein Herz endlich paniert.

Philipp trifft die Nummer ein, sein Text geht an Berthold, er gebärdet sich als Meinungsmetzger.
Jennifer Tough & Frankoz nimmt das Stichwort Regen an und entführt in die Spiegelgasse.
Gyula spricht von Froschprinzen, Tanzgeiger und Bad Boys, er selbst ist natürlich letzteres. Henrik Szanto wiederum ist halb Ungar, halb Finne und er übersetzt für uns finnische Sprichwörter – nicht „hinter Gotts Rücken“ sondern vor entzücktem Publikum.
Osama wandelt sein distanziertes Liebesgedicht in handfeste Gesellschaftskritik und versetzt alle in Herbststimmung.
Lisa hat einiges über die Relativität und Kälte der Ordnung zu sagen.
Veronika punktet mit einem Fernbeziehungstext, in dem sie sich neidisch auf Tante Jutta outet.
Tom aus Graz hat sich ganz den Palindromen verschrieben: Legovogel, Amokoma und Gnutötung!
Susanne will irgendwas Neues und frei sein. Basti School zieht Parallelen zwischen Christian Lindener und Sebastian Kurz und Darling schlüpft in die Rolle eines Totgeburt-Geschwisters. Das waren nur 11. Stimmt. Maiki war dann doch nicht da.

textstrom Poetry Slam September 2017

Es ging um drei Finalplätze, es ging um eine Flasche „Nannerl“, es ging für alle in die verdiente Pause.
Fabian Navarro wärmte das Publikum erneut bestens auf und so hatten die Final-Teilnehmer_innen beste Bedingungen: Darling beginnt und lässt sich aus über Rollenbilder, Kompromisse und Selbstbestimmung. Das kommt an. Tom aus Graz hat eine monovokale Geschichte von Lilli & Philipp vorbereitet. Das Schickimickiimbissschiff fährt auch ab. Henrik Szanto schließlich gab erneut den ertragenden Finnen und erleuterte die tiefere Bedeutung des Brustschwimmens beziehungsweise langfristige Schäden, die Tempusreihen anrichten.

Es wird kräftig applaudiert. Darling und Henrik im Stechen. Knapper Sieg für Darling und eine schöner Abend für alle. Nächster textstrom in der Brunnenpassage – gleichzeitig die „Slam, Oida!“-Präsentation: Samstag, 14. Oktober.
Wir freuen uns auf euch!

Slam Oida, Poetry Slam in Österreich

Moderiert und die Zusammenfassung geschrieben hat übrigens: Markus Köhle!

Letzter Slam vor der Sommerpause!

Trotz Hitze volles Haus gestern, Danke! 10 Poet_innen, einige davon neu, einige uns gut bekannt und ans Herz gewachsen.
Angetreten sind Omar, Christoph Wenzel, Philip Quell, Tom aus Graz, Ann Air, Book Woon, Sandy Gomez und Clara Felis!
Ex Aequo Sieg von Omar und Philip Quell!
Moderation von Mieze Medusa & Adina Wilcke
Brunnenpassage, wir freuen uns jetzt schon auf der nach der Sommerpause!

Hier ein paar Impressionen!
textstrom Poetry Slam Juni 2017

Im Mai 17 war textstrom auf der Straße!

Hier noch ein kleiner Nachbericht vom StraßenKunstFest und von Clara Felis, wo wir zwei Mal einen 5-Personen-Slam ausrichten durften:
Danke vorab an: Brunnenpassage, Fanny Famos, Tom aus Graz, Katharina Laimer aka Darling, Philipp Quell, Philipp Schwarzer, Angyal Gyula, Mario Tomic, Benjamin S. Ulysses
Wir waren mal wieder draußen
Poetry Slam im öffentlichen Raum zu präsentieren hat in Wien beinahe Tradition und Textstrom durfte diese Tradition wieder aufnehmen. Beim StraßenKunstFest am Yppenplatz gab es zwei Poetry Slam Slots, die jeweils mit einem in sich geschlossenen Slam die Interaktion mit dem Publikum suchte. Das diese Interaktion gerade im öffentlichen Raum nicht immer so einfach zu finden ist, ist bekannt, wir versuchten es trotzdem und haben ein lautes Publikum als Belohnung bekommen. Das wurde sogar so ausgeweitet, dass das Finale der fünf Poetinnen und Poeten ausgeklatscht wurde. Manchmal in mehreren Runden. Weil es so schön ist.
Es waren zwei Runden á fünf Poeten/Poetinnen.
Die erste Runde begann gefeatured mit Fanny Famos, die ihren Text „i bin a hur’“ zum Besten gab. Tom aus Graz eröffnete den Reigen mit seinem Text das „Monster“ unter meinem Bett ist nett. Darling folgte darauf mit ihrem Text „Hengstin“, der die Selbstbestimmtheit der Frau in den Vordergrund legt. Philipp Schwarzer hatte einiges zum Sommer, zu „Zwiebelbranntwein“ und Liebe ist die Währung zu sagen. Philipp Quell nahm die Thematik der Liebe auf, das Stichwort war „Furz“ und es geht hier um Liebe. Mario Tomic beendete die erste Runde mit dem „Philo-man“. Zum Sieg geklatscht wurde Mario Tomic.
Vor dem der zweiten Runde gab es ein Konzert mit Esmeraldas Taxi.
Es folgte die zweite Runde. Diesmal eröffnet von mir, der Moderatorin Clara Felis. An erster Stelle folgte Fanny Famos, die den Mitmachtext „das ist Mutternatur“ zum Besten gab. Philipp Schwarzer erklärte anhand der Altersunterschiede von Früchten verschiedene Arten der Leidenschaft mit dem Stichwort „Kiwi mit Schale“. Memo hatte zwei kleinere Texte dabei, zunächst ging es darum zur Ruhe zu kommen. Und im zweiten ging es um die „Sonne“ statt Stress. Puszta Cowboy übersetzte sein Gedicht zunächst selbst ins Deutsche um es dann im Ungarischen noch ein Mal vorzutragen. Stichwort „Katakomben“. Benij ließ die Liebe braun werden mit dem Stichwort „Bertram“. Das Publikum kürte für Fanny Famos zur Siegerin.
Es war wieder ein Fest und eine Freude im öffentlichen Raum moderieren zu dürfen. Ich freue mich schon auf das nächste Mal, dann wieder drinnen und zwar am 15. Juni in der Brunnenpassage!