Schlagwort-Archive: Clara Felis

Winterschlaf ist nicht! Nachbericht vom 25.2.23

Moderation Katharina Wenty und Clara Felis.
Unser Feature ist der amtierende U20 Ö-Slam Champ Muhammed Dumanli. Er berichtet von Aslak. Es geht ums Gewinnen und ums Kämpfen. Er ist ein Junge aus der Siedlung. Ausländer sind Sklaven. Die offene Hand wurde zur Faust.

Basquel. Ihr Text ist eine längere Erzählung. Sie berichtet davon, dass sie im Angesicht des Himmels auf dich wartet und um sich schaut und beobachtet. Sie trifft sich mit einem Freund. Sie sind in der Ubahn unterwegs. Dort gibt es gleichzeitig so viele Sprachen und Realitäten und Grenzen, die nicht überwunden werden. 17 Punkte.

Ann Air. Sie ist als 17 jährige nach Wien gekommen. Doch sie erzählt von ihrer Oma, die als 17jährige nach Frankreit emigrierte. Erst nach Marseille, dann in ein Dorf. Es gibt Hausarrest. Es gibt ein Lycee mit der Aufschrift: Liberté, Égalité, Fraternité. Aber danach wird nicht gelebt. 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet. 14 Punkte.

Sandra. Ich hab dich gespürt. Aber jetzt bist du weg. Die Verhütung hat versagt. Jetzt gibt es eine neue Realität. Ich kenne dich nicht, aber ich habe mir etwas vorgestellt. Kassenklinik vs Privatklinik. Eine Achterbahnfahrt von Angst, Wut, Rebellion, Scham. 12 Punkte.

Thalia K. Komm lass uns die Welt verändern, ich hab grad Zeit dafür. Was dachte wohl Martin Luther King als er vor dem Spiegel stand und sagte: I have a dream. Und was Kennedy als er übte: Ick bin ein Berliner. Ich möchte außerhalb des Hamsterrades rennen. 11 Punkte.

Robert. War ein Singel mit zwei Katzen. Lernte eine Frau mit ebenfalls zwei Katzen kennen. Dann gab es die eine odere andere Umwirbelung. Es folgten zwei Söhne und jetzt auch noch ein Hund. Zu erst mit Protest und dann mit großer Zuwendung. 15 Punkte.

Jasmin Lerch. Wo finde ich das Tor des Lebens und der Abenteuer? Möchte mein Anderssein wertschätzen lernen. Möchte mich lieben lernen. Möchte mich trauen. 12 Punkte.

Melson. I am a virgo. My body will be yours. I stay in my energy and invite you, come in my energy. You are welcome in my safe place. 18 Punkte.

Luana Rother. Ist sprachlos. Worte sind gleich Handgranaten und kleben fest. Ich möchte stumm sein. Ich weiß nicht, ob ich noch Worte übrig habe. Welches Wort könnte den Stau brechen. Dann bin ich, wäre ich wieder da. 14 Punkte.

Sofie. 3 Texte. Die Welt wird wilder. You are enough. Deine Haut umgarnt mich. Ich atme dich. Ich vergebe mir. 12 Punkte.

Sunny. Innere Stimme vs Schweinehund. Ich weiß genau um meine Schwächen. Wer weiß die eigenen Stärken. Wozu also Unterzucker riskieren, wenn die Möhre vor dem Esel ein Duplo ist. 14 Punkte.

Finale.

Feature Muhammed. Es geht um die Angst der Unterdrückung. Um das Heilen, die Hoffnung. Um das Monster Angst zu besiegen. Es ist das Portrait einer Siedlung. Du hinterlässt Spuren auf/im Beton.

Robert. Vom Jurastudenten zum Beamten. Stolpert in seiner Midlifecrisis über Fritz Grünbaum und möchte selber ein Conferencier werden. Die Bühne hat er als Student für das Studium aufgegeben und findet sie nun wieder.
Stichwort: Conferencier / Fritz

Basquel. Sie sind nach wie vor in den engen Gassen in Wien unterwegs. Sie spazieren weiter und führen Gespräche darüber, warum sie nicht mehr für Demos aufstehen. Es gibt eine Beatbox Improvisation. Schärfe deine Sicht.
Stichwort: Fortsetzung

Melson. Mother of the mother of the mother… The roots I will find on which I plant. Wir sind zu Hause auf der Welt. Wir haben uns verliebt zwischen den Polen, zwischen Sommer und Winter. Melancholie ist die Zukunft der Erinnerung.
Stichwort: Herbstsonne.

Es gab mehrere Appläuse und Umdrehungen der Reihenfolge bis die Moderation Basquel als Siegerin herausgehört haben.
Es war ein schöner Abend. Danke an alle Poet*innen. Danke für die Texte. Danke liebes Publikum und für euer Lauschen.

Den Nachbericht schrieb Clara Felis. Die Fotos sind von Katharina Wenty!
textstrom Poetry Slam - Februar 2023

Viel los in vielen Sprachen am 15. Oktober 2022

Der Herbst ist schon etwas her, aber hier noch der Nachbericht. Geschrieben hat in Clara Felis, herzlichen Dank!

Elif Duygu war unser Feature und hat uns in ihrem ersten Text eine schöne Geschichte erzählt, wie sie ihre Mutter und gesamte Familie zum Weinen gebracht, weil sie eine Aufnahme ihrer Oma gefunden hat und diese ihrer Familie vorgespielt hat und damit für kurze Zeit die Oma wieder zum Leben erweckt hat.

Blue Brownie. Ihr Texte regte dazu an hinter die Fassade der Menschen zu schauen. Jeder Mensch hat Kratzer, aber kann nur jede Person für sich entscheiden, wie tief diese Wunden sind. Doch da gibt es Menschen oder auch du selbst, die dich von der Dunkelheit ins Licht führt.
Stichwort: Wir sind eins. 9 Punkte.

Niklas Sauerbrey. Er stellt sich die Frage, was ein guter Mensch ist. Einer der grau ist, anstatt schwarz und weiß. Der alles richtig machen möchte und trotzdem ganz anders ist.
Stichwort: Sonnenbrille / Nazi. 12 Punkte.

Silvia. Sie ist zu alt dafür, sich einschränken zu lassen und auf die Zukunft zu warten. Es zählt der Weg zum Ziel. Es gelten die Qualitäten der Zufriedenheit und der Frieden des Herzens.
Stichwort: Qualität. 9 Punkte.

Lea. Wer kennt es nicht. Eine Person auf der Straße zu sehen und irgendwie erkennt sich mensch. Wir haben es sieben Mal probiert und jetzt will ich es nochmal versuchen.
Stichwort: Seelenverbinder. 12 Punkte.

Soheil. Es sterben gleichzeitig Männer und Frauen in Persien. Frau Leben Freiheit. Wie viele Menschen werden vom iranischen Geheimdienst in einer Minute ermordet.
Stichwort: Frau Leben Freiheit. 11 Punkte.

Basquel. Bananenschalen verdecken den Blick auf banale Fragen. Wie gehts dir? Was ist die Antwort. Communication ist complicated.
Stichwort: Bananenschale. 11 Punkte.

Ludovia. Der Text ist eine Uniaufgabe gewesen. Meine Stichworte: caressed by a left hand. Knowledge into a hole…
Stichwort: Caress. 9 Punkte.

Azra. Es geht um Heimweh. Sie haben die Koffer gepackt. Mein Herz schreit Heimatland. Der Krieg findet nicht nur in der Heimat statt, sondern auch in den eigenen vier Wänden.
Stichwort: Heimweh. 13 Punkte.

Lena. Aus dem Nichts standen sie da. Wann hatter eine Zigarette zwischen den Fingern, das weiß er nicht. Tintenbaron.
Stichwort: Füllfeder. 15 Punkte.

Amelie. Erzählt von ihrem Kater und dass er Fallstudien mit fallenden Flaschen übt. Dass sie eher zur Untermiete wohnt und der Kater an sich das Sagen hat.
Stichwort: Miezbewohner. 9 Punkte.

Finale.

Feature Elif gibt einen Einführung in Türkisch für Anfänger. 1: Kindheit. 2: Chay trinken. 3: Kernspaltung. 4: Geräusche in der Kommunikation. 5: Wackeldackel. 6: rotes Band. 7: Wocher kommst du.
Stichwort: Mischmasch.

Azra war ein Schlüsselkind zwischen Kulturschock und Selbstfindung. Generation Fruit of the Loom. Die anderen wollten, dass sie weggehen, aber es gab keine andere Wahl als zu bleiben.
Stichwort: Schlüsselkinder.

Lena. La France. Liebe auf’s erste Ohr. Das Auslandjahr ist zwar geplatz, aber wenn etwas mit Frankreich passiert, wird die Sehnsucht entfacht.
Stichwort: Frankreich.

Per Applaus wurde Lena zur Siegerin ausgeklatscht. Wir gratulieren ihr und allen Poet*innen!
Moderation: Mieze Medusa und Clara Felis.

Apfelstrudel ist hammerstark, Giovanni! – textstrom, 19. Februar 2022

Es war wieder Zeit für den Textstrom Poetry Slam in der Brunnenpassage. Es gab zehn Poet*innen und ein volles Haus mit aus dem Winterschlaf erwachenden Stimmung. Schön. Moderiert wurde von Katharina Wenty und Clara Felis.

textstrom Februar 2022

Unser featuered Artist war Robert Isaf, eigentlich aus Atlanta aber derzeit in Halle und gerade in Wien. Stichworte für die zwei Texte waren schwer zu finden, was blieb: be a star, I am an Omen, all living is written, raise and shine and never regret, I know a story, I recollect the details…

Eröffnet wurde der Slam im Feber von Valentin Steinerberger, der sich ebenfalls die Frühlingsgefühle zu Herzen genommen hat und das Publikum mit auf die Reise in die erwachende Natur gemacht hat. 8 Punkte.

Nora Hasan beschreibt in ihrem Text, dass Ausländer nicht willkommen sind und dass unpolitisch sein bedeutet, diese Meinung zu unterstützen. Dabei wird vergessen woher der Reichtum kommt. Letztendlich fehlt es an Dialog, um Brücken zu bauen. 12 Punkte.

Leonie May hat sich Songzitate vorgenommen und daraus einen Text gebastelt. Es geht um Gleichberechtigung, darüber was die Frau wirklich will und nicht angenommen wird was gewollt wird. Sollte wer unsicher sein, einfach fragen. 13 Punkte. → Finale!

Miriam ist in ihrem Zimmer und begibt sich auf eine Reise. Dabei verlangt ein Elefant Ausweispapiere und das Gesicht wurde im Badezimmerspiegel vergessen. Du findest das absurd, dabei ist es nur eine Einladung sich philosophisch damit auseinander zu setzen. 9 Punkte.

Sisi Tears ist wertvoll. You are worthy with all your doubts, you are worthy for the person who you are with your hights and fears. You are worthy. 13 Punkte. → Finale!

Bernhard Laufer deklamiert ein One Hit Wonder. Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Auch die Seiten, die ich nicht mag. Ohne dich gehts nicht. Dankbarkeit über das Gegenüber. 9 Punkte.

Engin war beim Dialekt Poetry Slam, dabei weiß er nicht, ob er einen Dialekt spricht oder Akzent. Er ist ein wiener Türker. Oder türkischer Wiener. Er ist beides. Denn was macht einen Mensch aus, einen Wiener. 15 Punkte. → Finale!

Cenet Weiß hat einen Traum, der kein Ablaufdatum hat. Der ein Papierflieger ist und beim Pfarrer in der Suppe landet und worauf steht, du wirst geliebt. Mein Traum geht mit den Kindern auf die Wiese anstatt zum Flachbildschirm. Mein Traum träumt die Welt ein bisschen besser zu machen. 12 Punkte.

Angy hat sich spontan noch entschlossen mitzumachen. Es steht der Mond am Himmel. Magst du fühlen und sehen. Es gibt die Masken ringsum. Hilferufe gibt es von überall, doch wer hört sie. Der Mond steht am Himmel. 11 Punkte.

Noras Text sind Fenster und Vorhänge in ihre Welt. Sie öffnet ein paar und lädt uns ein zu staunen und zu lauschen. Vor dem Fenster gibt es Schnee, der barfuss ergangen wird. Und sie geht und geht für immer. Es gibt Schneekristalle in Arezzo und eine leichfüssige Frauenstimme. Der Zirkus hinterlässt eine trübe Wiese. Ich gehe zu Fuß nach Helsinki, wie lang dauert das. Und nach Bregenz, rückwärts. 10 Punkte.
Pause.
Wir können mit Getränken draußen stehen. Wie schön und angenehm.

Finale.

Zunächst featured Robert Isaf ein weiteres Mal. Wieder zwei Texte über unterschiedliche Welten und auch den Libanon. Wo beginnen die Mythen, wo hören sie auf, wer verlässt sich auf sie, wer verändert sie.

Das richtige Finale wird dann mit Schlüsselgeklimper, Schenkelklopfen, Bodenstampfen und Applaus begonnen:

Leonie May bedankt sie bei ihrer Mama und hofft, dass sie als Tochter eine ähnlich wichtige Rolle spielt für sie spielt. Stichwort: Hammerstark.
Sisi Tears erzählt uns ihre 10 Lifehacks, dabei bleibt sie lieber am Boden und möchte lieber einfach sein, als irgendwem gefallen zu wollen. Stichwort: Einfach sein.
Engin sitzt bei einem Sonnenuntergang mit einer ehemaligen Schulkollegin. Sie haben sich seit langem wiedergetroffen und treffen sich immer mehr und die Frage ist: ist da mehr? Fortsetzung folgt. Stichwort: Was Apfelstruder, Giovanni?

Das Publikum applaudierte und die Moderation hörte folgendes Ergebnis:
Der Sieger des Abends heißt Engin! Und er bekommt einen Fixstartplatz für die Stille Post Ausgabe im März. Wir haben zwei wunderbare zweitplatzierte: Leonie May und Sisi Tears. Wir haben viele weitere wunderbare Poet*innen gehört, die wir alle wieder hören wollen.
Danke liebe Brunnenpassage!
Wir kommen wieder und freuen uns schon darauf am 19.03.!

textstrom am 26. September 2021

Wir beginnen eine neue Saison und freuen uns sehr, dass wir nach vielen Monaten wieder einen Textstrom Poetry Slam in der Brunnenpassage zelebrieren können. Aufgrund weniger Anmeldungen wandelt sie die Doppelmoderation zur Einzelmoderation und der Featured Poet zum Teilnehmer, so gibt es sechs Poet*innen in zwei Runden. Durch den Abend führt Clara Felis.

Das Opferlamm bestreitet die Moderatorin, bekommt Applaus und das Stichwort „Liebe“.

Die erste Runde eröffnet Shafia. Ihr Text geht darüber, was es bedeutet eine Frau zu sein und aufgrunddessen Übergriffe jeglicher Art zu erleben/erleben zu müssen. Sei es im nahen oder auch im fernen Kreis. Die große Frage dahinter, wem kann vertraut werden? Stichwort: Mr. Kacka.

Als zweiter Poet des Abends und eigentlicher Feature Poet liest Soleil einige Gedichte auf Deutsch und Persisch vor. Zitate: „wir wurden ins Meer geworfen, obwohl wir Fische sind. Sie haben uns die Augen verbunden, obwohl wir mit dem Herzen sehen.“ Stichwort: Baumhaftigkeit.

Johannes hat sich spontan entschlossen mitzumachen. Sein kurzes Gedicht ging um Barbaren, die brennen sollen, Konfliket, die leben und Flammen, die auffressen. Stichwort: Barbaren.

Die vierte Poetin Claudia erzählt vom Digitalen Zeitalter und davon, wie wir davon abhängig sind und uns von überarbeiteten Bildern/Fakten verführen lassen. Dabei hat die realte Welt vor dem Fenster so viel mehr zu bieten. Stichwort: Social Media.

Katharina Wenty, eigentlich Co-Moderation und nun Teilnehmende, trägt einen Text vor, den sie ihrer Mutter widmet. In ihrem Leben gibt es Phasen, da ist die Mutter, die Mutter für alle, außer für die eigenen Kinder. Die Nähe erdrückt, die Ferne ist Freiheit. Stichwort: Sterne.

Die erste Runde beschließt Lirow. Es geht um Corona und die Veränderungen und der Wunsch mancher, dass alles so wie früher wird, obwohl es früher nicht unbedingt besser war. Ein Generationenübergreifender Text. Stichwort: Hoffnung.

Pause.

Die zweite Runde wird von Lirow eröffnet. Eine Person namens Strahlend spaziert aus der strahlenden Welt hinaus und erlebt eine andere Welt außerhalb der vertrauten Umgebung. Die eigenen Dämenen kommen auf Besuch, sie gehören dazu. Stichwort: Strahle Männchen.

Katharina Wenty trägt ihren Lieblingstext vor in dem es um den Zyklus von Leben und Tod geht. Das eine kann nicht ohne das andere sein, gegenseitig vollenden sie sich. Stichwort: Symbiose.

Als dritte Poetin der zweiten Runde bringt uns Claudia den Nebel näher, der die Konturen verschluckt und die Gedanken bei einer Tasse Tee kommen und gehen lässt. Stichwort: Nebel.

Johannes hat in der Pause noch kurz etwas geschrieben, bzw. einen alten Text ergänzt und dabei das Thema Mehrsprachigkeit aufgegriffen. Stichwort: fart.

Soleil trägt wieder mehrere Texte vor. Es geht um Hände, die so dunkel wie ein Tunnel sind, doch der Frühling wird herausdämmern. Alle Menschen sind schwanger, deine Schönheit wächst in mir, wer wird/will mich gebären. Der Tod ist der stille Fahrgast. Stichwort: Fahrgast.

Shafie eröffnete den Abend und beschließt ihn mit einem Text über die Doppelmoral. Brigitte stellt sich auf der einen Seite als weltoffene Kosmopolit*in dar und auf der anderen Seite tut sie sich aber schwer, wenn ihr gegenüber nicht Brigitte heißt. Stichwort: Brigitte.

Per Applausentscheidung gewinnt Katharina Wenty.

Es war ein schöner Abend, vielen Dank für die Texte, für den Raum der Brunnenpassage, für den vielklingenden Applaus.

Der nächste Textstrom findet am Samstag, 9.10. statt.

Mein erster Slam, 22.02.2020

Im Februar hieß es wieder: Mein erster Slam in der Brunnenpassage! Eine Kooperation von Fomp und textstrom. Menschen, die bisher auf maximal drei Auftritten bei einem Slam zurückblicken konnten, waren gefragt und konnten sich vorab für diesen Abend anmelden.
Moderation: Tereza Hossa und Clara Felis.

Eröffnet wurde der Slam von unserem Feature Simon Tomaz. Er präsentiert uns eine Folge Romance TV in fünf Minuten, bzw. den Film, den es seit den 60er Jahren ununterbrochen in unterschiedlichen Besetzungen spielt. 10 Punkte.

Kriegerin im Wald eröffnet den Wettberwerb um die Gunst des Publikums. Sie ist eine von den Dichterinnen, die durch die Lande zieht und Achtsamkeit unter die Menschen bringen möchte, denn die Liebe verfliegt viel zu schnell und die Erde dreht sich trotz allem weiter.
Stichwort: Trauer Liebe Wut, 11 Punkte.

Christoph Sinorak hält ein Loblied auf die Kaffeemaschine Melita Optima Timer und erzählt davon, wie sich der Morgen dadurch zu einem unvergesslichen Ereignis gestalten lässt.
Stichwort: Göttertunk, 9 Punkte.

Annalena Schuh reimt sich quer durch die Sprachen und die Bedeutung von Karotte und ihrer Vielfalt.
Stichwort: dänisches Wurzelgemüse, 11 Punkte.

Vroni Engl erzählt von Hannelore, ihrer ständigen Lebensbegleitung, die sich in viele verschiedene Formen je nach Situation wandeln kann. Gleich einem Irrwicht, das jede Form der eigenen Ängste annehmen kann.
Stichwort: Mut, 11,5 Punkte.

Irene Kainz liest einen Text von 2004 vor. Eine aufkeimende Liebe und der Verlauf dieser Geschichte mit Schuld und Unvollkommenkeit und die Frage, wie gewachsen wird, allein und gemeinsam.
Stichwort: Fick, 11,5 Punkte.

Sophie Jakob fragt sich, was Moral bedeutet und wo Leben und Lügen beginnt und wie sich diese verändert und/oder verändern kann, je nach Perspektive und Verständnis.
Stichwort: Polyamor, 12 Punkte.

Jürgen Brandl studiert Informatik und Jus. Er hat ein Paper zum Thema Kannibalismus vorbereitet und serviert die Vor- und Nachteile der Studierenden je nach Fachgebiet. Tinder stellt er als Lieferdienst seiner Leibspeise dar.
Stichwort: Snacks, 13,5 Punkte.

Jakob Schneider macht aus zwei Gedichten ein Gedicht und sucht die Balance zwischen Totengräber und Gemeinschaft.
Stichwort: schwarzbewarzt, 12 Punkte.

Maria Steiger sucht nach Freunden fürs Leben und stellt sich die Frage, was Freunde sind und was sie bedeuten, ob sie bleiben oder doch andere Wege gehen.
Stichwort: Freunde fürs Leben, 13 Punkte.

Florian Kathan ist ein Optimist und sieht in allem nur das Gute und findet, dass es um die Welt doch besser stünde, wenn alle die Dinge mit einem positiveren Aspekt sehen würden.
Stichwort: ein super Tag, 11,5 Punkte.

Mario ist aus einem Gefängnis nach 20 Jahren ausgebrochen und beschreibt den Weg aus dem Brain Fuck zurück in die Normalität.
Stichwort: Satan, 12,5 Punkte.

FINALE:

Simon Tomaz hat einen Liebestext dabei und erzählt von Salz und Pfeffer und den verschiedenen anderen Geschmäckern und Formen des Gewürzregals.
Stichwort: Safer Sex.

Per Applaus wurden folgende Plätze gehört:

Mario möchte einfach wieder leben, wo findet sich das neue Ich, der neue Weg?
Stichwort: Pippi Langstrumpf → 3. Platz

Sophie Jakob ließ am Ende doch los, damit es jetzt gut werden ist.
Stichwort: Gift → 3. Platz

Maria Steiger begleicht eine offene Rechnung und findet zu sich.
Stichwort: zu gut →1. Platz

Jürgen Brandl sucht nicht länger nach dem Glück, denn es sitzt im Publikum.
Stichwort: lucky void parasite → 2. Platz

Gratulation an alle teilnehmenden Personen! Kommt wieder!!!

Vielen lieben Dank an alle, die teilgenommen, applaudiert und den Abend gemeinsam gestaltet haben.
Herzlichen Dank auch an das Team der Brunnenpassage.
Wir kommen bald wieder.
Danke, Clara Felis, für den feinen Nachbericht!

Mehr Fotos von Florian Lichtenberger / Fomp gibt es auf der Fompschen Fb-Page!

Fabian Navarro

textstrom in Weihnachtsmood – 7.12.2019

Anfang Dezember treffen wir uns nochmal, bevor es mit dem Streß losgeht: Geschenke kaufen, Keckserl essen, das Tageslicht macht den im Wiener Kollektivvertrag vereinbarten Winterurlaub.
Danke an alle, die trotz X-Mas-Madness gekommen sind, besonders an Yasmin Hafedh, Clara Felis und die Featured Poetin Ann Air!

Den Nachbericht haben wir vor lauter Angst vorm Krampus dem Goldfisch zu fressen gegeben, aber die Fotos und die Stichwörter schaffen es ins Archiv!

ann air: Verführung. Schwester. 15

1. Xaver: blauer engel. 11
2. Simon Tomaz: oink obelix. 12
3. Theresa K: aufbrezeln. 12
4. Soheil: paris. 13
5. Fabian Navarro: whine. 15
6. Henrik Szanto: scheitern. 13
7. Markus Köhle: unwort. 13
8. Theresa: start up. 12

finale:

Ann Air: leila

Soheil: augen
Fabian Navarro: adoleszenz / rheumakissen -> gewinner!
Henrik Szanto: unterfranken
Markus Köhle: schneefräse

Es ist wirklich Winter, wenn Fabian Navarro mit dem Stichwort Rheumakissen ölig verdient sich den Sieg holt!

Danke euch allen!

Dezember 2019 - textstrom Poetry Slam

Mein erster Slam - Poetry Slam Wien

Mein erster Slam – November 2019

Clara Felis hat einen schönen Nachbericht zu „Mein 1. Slam“ am 30.11.2019 in der Brunnenpassage geschrieben!

Kooperation von Fomp und texstrom.

Moderation: Clara Felis
Feature: Precious
Fotocredits: rhsjb (Alle Fotos findet ihr auf unserem Flickr-Account, einfach auf das Bild unten klicken 🙂 )

November 2019 - Mein erster Slam

Ein Novemberabend in der Brunnenpassagen mit einigen unvorhersehbaren Prämissen:
Kurz vor Beginn fiel krankheitsbedingt der zweite Moderator Henrik Szanto aus, weswegen ich alleine durch den Abend führen durfte. Statt 10 vorher gelosten Poet*innen, gab es drei extra für diesen Slam gekommene Poet*innen, denen ich nicht absagen wollte, weshalb sich das Poet*innenfeld auf 13 erhöhte. Ich hatte ein wenig gepokert, da sich bis kurz vor 20 Uhr nur neun der gelosten Poet*innen bei mir gemeldet hatten. Aber dann waren doch alle vollzählig. Auch gut.

Einleitende Worte und Applaus sorgten für eine wohlige Stimmung für diesen besonderen Abend, der gerade neuen Poet*innen Raum unter quantitativ ähnlich bühnenerfahrenen Menschen bieten sollte.

Feature war Precious aus Graz. Ihr Text ein Brief an ihr 12-jähriges Ich, nun mit zehn Jahre andauernder Erfahrung in Österreich. Land of dreams?! Fragen. Erfüllung. Frage. Verheißung. Die Nähe in der Ferne suchen. 15 Punkte.

1. Poet des Abends: Yuusuf hat ein Gedicht an den Frieden mitgebracht, an dem gemeinsam gebaut werden soll, damit eine goldene Zukunft entstehen kann. 13 Punkte. → Finale (musste leider gehen, daher folgte Andi)
2. Poet: Mahmoud hat viele kürzere Gedichte dabei, die sich um philosophische Themen wie die Liebe, Fliege als Störenfried, Schweigen, Wahnsinn, etc. drehten. 12 Punkte.
3. Poetin: Andi findet Sprachbarrieren zwischen sich und ich und probiert diese zu über-reden, bereden, abwägen und für Verständnis zu sorgen. 13 Punkte. → Finale

4. Poetin: Tina aus Donaustadt erzählt uns von ihren fünf verschiedenen Pausenvariationen und dadurch entstehenden Abenteuern. 15 Punkte. → Finale
5. Poetin: Flying Squirrel hat einen Text an die Architekten für morgen dabei, die glauben anders zu sein, aber vielleicht doch nicht so anders sind. 11 Punkte.
6. Poetin: Andrea hat eine Reise gebucht, die schon 29 Jahre dauert. Das Leben ist all inclusive und es wurde wohl schon vor Reiseantritt alles bezahlt und vorgeformt. Pläne können allerdings nur die Personen selbst ändern. 11 Punkte.

7. Poet: Jakob ist ein Hypochonder, der vor lauter sich krank fühlen, dass etwas sein könnte, wirklich krank wird und der Weg aus dieser Spirale bespricht. 12 Punkte.
8. Poetin: Verena. Der Titel des Textes ist „49“. Wunderbare Worte über einen selbst, dann eine Abuhr und danach wieder das Leben neu lernen. 11 Punkte.
9. Poetin: Lea hat einen rosaroten Text schreiben wollen, der sich dann von schwarz bis türkis änderte und der vielerlei Wortspielerei rund um Kurz beinhaltete. 15 Punkte. → Finale

Pause.

10. Poetin: Feray appelliert an Menschen, die andere Menschen unterdrücken, sich dessen bewusst zu sein und das zu beenden. Denn alle Menschen sind wertvoll und sollen mit Respekt behandelt werden. 15 Punkte. Stechen um Finalplatz per Applaus verloren. Bitte wiederkommen!
11. Poetin: Ola hat eine Dialekttext auf Kärntnerisch und eine Ode an das Kärntnerbauernbrot dabei, das in Wien einfach nicht zu finden ist. 15 Punkte. Durch Applausstechen im Finale.
12. Poetin: Sue Wonderland reimt sich über die Stille und Wille zum Frieden. 11 Punkte.
13. Poet: Soleil kommt aus dem Iran, war dort Dichter und ist seit 11 Monaten in Wien. Sein Text spielt in Wien und Paris und erzählt von einem Zwiegespräch mit einem Passanten. 12 Punkte.

FINALE
Precious darf noch ein Mal featuren und erinnert sich an das Vergessen und das Herz aus Stein zwischen this und das.

Andi eröffnet mit dem Stichwort „Selbstliebe“. → 3. Platz.
Tina aus der Donaustadt reimt sich durch das „Schubladenalphabet“. → 3. Platz.
Lea kennt den altisländischen Begriff für „Kessel“. → 1. Platz
Ola bleibt sich selbst treu und „jung“. → 2. Platz.

Vielen Dank an das Publikum, die Brunnenpassage und die Poet*innen. Kommt wieder!

We all Jonin! – Flawless Poetry Slam im Februar 2019

Beseelt sind wir aus dem Kosmostheater geschwebt. Der Flawless Poetry Slam am 19. Februar 2019 war Wödklasse! Beste! Begeisterung!

Das Line-Up war glitzernd vor Vielfalt, Klugheit und Wortreichtum: Trisha Radda, Elif Sahan, Tereza Hossa, Laura, Stefanie, Jonin Herzig, Clara Felis und Amanda Hinteregger.

Die Moderation hat vor lauter Begeisterung auf die Stichwörter vergessen. Was wir noch erinner: Trisha Radda hat sich über Startnummer eins gar nicht geärgert und ist auf die Bühne getanzt!
Elif Sahan hat den Prosecco mit uns geteilt UND ihrer Mama mit nach Hause genommen! (Weil sie alles kann!)
Tereza Hossa hat sich Pläne zurecht gelegt für ihr Leben als Pick Up Artist.
Laura ist extra aus Linz angereist und hat uns Coming Out Stories erzählt.
Stefanie hat ihr Workshopwissen gleich auf der Bühne umgesetzt.
Jonin Herzig ist live nochmal leiwander als auf Youtube (und hat uns schon auf Youtube ziemlich um)!
Clara Felis war sowas von in Form!
Amanda Hinteregger hat sich ihre 10-er mit entwaffnender Ehrlichkeit und klug gewälten Worten absolut verdient.

Mieze Medusa & Yasmin Hafedh raten euch: Merkt euch die Namen, ladet sie in eure Line-Ups!

Flawless Poetry Slam Februar 2019

Schaut’s euch gern die Fotos an. Manche sind von Sebastian Kokesch, manche von Mieze Medusa, manche sind scharf, manche vor Begeisterung verschwommen!

Übrigens, Lust auf gute Musik?

textstrom Poetry Slam Wien

Textstrom am 26.01.2019

Das neue Jahr wurde eingeläutet: Textstrom im Jänner in der Brunnenpassage und wir haben uns sehr gefreut über all die Menschen, die kamen und applaudierten und texteten. Durch den Abend führten Mieze Medusa und Clara Felis.

Unsere Featured Poetin war Memo, die mit ihrem Text „Wilkommen Part 2“, dazu aufrief, dass wir alle gemeinsam das Wir sind, dass die Geschichte eine Wiederholung ist, dass mensch zwar nichts lernt, aber trotzdem Optimusmus zulässt, denn der Grundtenor lautet: wir sind und gestalten.

Tomas Beck hatte sein Textstrom und Poetry Slam Debüt, ein Gedicht auf Englisch mit dem Stichwort „forgiveness“. 33 Punkte.
Markus Köhle hätte gern und wöllte gern dieses und jenes bleibt aber lieber liegen oder steht auf, je nach Situation. Stichwort „Zombies“. 39 Punkte.
Mfilinge gibt uns die Zeit zu verstehen, lässt uns Zeit die Zeit zu überstehen, dabei wird er in seiner Zeit ziemlich oft unterbrochen. Stichwort „understand“. 37 Punkte.
David Samhaber versucht sich selbst zu finden und möchte die Morgenstimmung einfangen und kann sie nicht halten und sich selbst auch nicht. Stichwort „Freunde wie du“. 37 Punkte.
Balqiz erzählt vielseitig von Kabul, von dem Ort ihrer Erinnerung, die gut und anders war und die sich beschreiben lässt. Stichwort „Apfelbaum / nur ein wenig Wasser“. 37 Punkte.
Nia Siofra gibt ein dystobisches Zukunftsbild mit synthetischem Essen im Kontrast zu jetzigem. Alles ist in Staub zerfallen. Stichwort „Guacamole“. 33 Punkte.
Ann Air beschreibt das Leben von Adele, die 1939 von Graz nach Frankreich flieht und dann 1942 abtransportiert wird. Stichwort „Myrre und Weihrauch“. 38 Punkte.
387 bietet eine Liebeslyrik an Lucas und beschreibt ein jahrhundertelanges Fallen und bringt die Gleichung Paradies = Hölle = eigenes Bett. Aber sie kommt um sich zu retten. Stichwort „gottverdammte Atombombe“. 36 Punkte.

textstrom Poetry Slam Januar 2019

FINALE:
Feature: Memo „parnoid“ über Selbstliebe, Spiegelbild des Selbstbildes und Fremdbildes.
→ 1. David Samhaber „paranoid / 92 Stufen“, Kontrolle vs Zufall.
→ 2. Ann Air „Istanbul / rotes Kleid“ Erinnerungen an die Vielseitigkeit Istanbuls
→ 2. Markus Köhle „letzte Worte 17“ die besten Schlussmachworte
→ 3. Mfilinge „Coconut Juice“ öffnet das Herz.

Es war ein wunderbarer Abend, Kommt wieder, wir freuen uns auf euch am 23. Februar.

Barilla – Billa – Basta – Basati — Textstrom im Dezember 2018

Die Brunnenpassage ist auch im Dezember gut gefüllt und es fühlt sich auch gut an, aufzutreten. Clara Felis und Markus Köhle moderieren und als featured poet eröffnet Kit’s’Trohpy mit – my long distance life, my longe distance love – die Bühne.

Das Publikum ist also von Anfang an auf Mehrsprachigkeit eingestimmt und so soll es auch weiter gehen. Denn mit Nummer 1 betritt ein Gast aus Italien die Bühne: Sergio Garau ist einer der Szene-Urväter Italiens. Er ist ein Performance-Derwisch, lässt das Publikum „Kauf mich!“ rufen und fragt: Bist du krank genug für mich? Das Publikum ist schon heiß und heiß geht es auch weiter. Mit dem ersten Auftritt von Fadi, der von seiner Flucht von vor drei Jahren und seinem jetzigen Leben in Wien spricht. Bernadette als Nächste führt die Naturwissenschafts-Fachsprache ein und vor, das ergibt eine ambivalente Liebeserklärung und „Kein Leben ohne phi“. Goscherl berichtet von ihren Erfahrungen aus der Arbeitswelt im Bereich Catering, es werden Kochgerüche serviert: „Ich weiß zwar weniger wie sie, dafür hab ich mehr Poesie!“ Bam! Theresa Hahl thematisierte was trennt, was Distanz ist und begibt sich an den Wendekreis der Wirklichkeit – schön. Nora widmet ihren Text den anwesenden Eltern „mam & paps – ja, ich hab’s“ mit holländischen und dänischen Einsprengseln. Katharina Wenty sprach vom Leben und vom Tod, von Luftsprüngen und Hüftschwüngen, von Bärlauch und von einem Pastellfarbenparadies. Ulli Hammer hat Geburtstag und feiert das mit einer „Eines-Tages-Baby“-Variation á la Gerhard Rühm. Memo macht den Alltagsrassismus zum Inhalt ihres Textes und gewinnt damit die Vorrunde. Denise lässt sich Zeit, sie zieht sich ihr Leben über die Beine und nimmt es selbst in die Hand. Eine grandiose Vorrunde mit viermal 14 Punkten (Sergio, Theresa, Katharina und Fadi) und 16 Punkte für Memo. Das Lost entscheidet, wer ins Finale kommt.
Kit’s’Trophy hat es als featured geschafft, Theresa und Sergio mit Losglück. Theresa lässt das Publikum die Schlüsselbünde zücken, Sergio fegt erneut über die Bühne und Memo fragt: Woher kommst du?

Theresa Hahl gewinnt, alle werden reich beschenkt, danach wird im C.I. Internationaler Slamily-Talk geführt und alle sind happy. Auf ein textstromstarkes 2019.

Textstrom am 24.02.2018!

Es war wieder Textstromzeit in der Brunnenpassage! Ein Poetry Slam im Zeichen der Mehrsprachigkeit und einer offenen Bühne für all jene, die sich berufen fühlen etwas vorzutragen. Trotz der Minusgrade füllten sich die Reihen und schufen einen Raum für Freude und einen Abend für und mit FreundInnen. Durch den Abend führten Adina Wilcke und Clara Felis.

Als featured Artist hatten wir Precious aus Graz zu Gast. In ihrem ersten Text pendelte sie zwischen Englisch und Deutsch, zwischen „that is…“ und „das ist…“. Ein Text über das Vergessen und der Erinnerung und die Aufzählung von Veränderung.
Erste Poetin des Abends war Mieze Medusa, die darüber berichtete eine Sprache geheiratet zu haben, darüber was Worte (nicht) sagen und den Sprachbarrieren zwischen zuviel und zuwenig.
Zweiter Poet des Abends war Florian Supé. Er suchte sich im Text in Russland und schaut wie er sich dort zurecht findet, zwischen Vorurteilen, Stereotypen und Sommersprossen.
Ann Air war die dritte Poetin und beschrieb die Schwierigkeit türkische Zahlen zu lernen und den Weg in Istanbul Simit zu kaufen und zu die Antwort zu verstehen.
Vierter Poet war Simon Tomaz. Es folgte ein Bericht über eine berittene Autobahnpolizei. Auch Pferde können eine posttraumatische Störung haben, zB Heribert Wickl mit seinem Pferd Blitzkrieg. Achtung Satire 🙂
Henrik Szanto entführte uns zu seiner Oma nach Finnland, die statt Cola und Korn, nur den selbstgebrannten Korn zur Verfügung hatte und gern der Jugend etwas über den Krieg erzählt.
Sechster Poet war Simo ben Houmane, der sich frug, was sein Wert ist, was Licht von Schatten unterscheidet. Schließlich ist es kompliziert mit der Nähe und Ferne zum eigenen Ich.
Als achter Poet kam Sebastian. Er hatte eine Text zu Freundschaft und Erinnerung und das Blut dicker als Wasser sei und vom Tränenregen nicht so leicht verwischt wird.
Neunter Poet war Mike Hornyik. Er möchte etwas sagen, aber weiß nicht was. Deshalb spricht von Nichts, weil nichts ist schließlich immer am besten und an nichts schuld.
Mohamad Alsalm beschloss den Abend mit einem Text zum Warten. Er wartet auf dich und wartet. Und die AMS-Beraterin ist dir ähnlich. Und er wartet. Und hat eine Wunderlampe in der Schultasche.

In der Pause wurde fleißig Tee getrunken und sich über den Alltag ausgetauscht.
Nach der Pause durften wir noch mal Precious lauschen. Sie erzählte von ihrer Tante Mila, die 18 jährig ist und sich darauf vorbereitet Hausfrau zu werden, die aber dann von einem Laster angefahren wird. Nach einem zweijährigen Koma erwacht sie und alles ist anders.
Simon Tomaz ist der erste Finalist und liest den Praktikumsbericht der 13-jährigen Laura aus dem Innenministerium vor. Sie wurde sehr liebevoll herumgereicht und es gab Torte und Champagner zum Frühstück.
Mike Hornyik kotzt als zweiter Finalist sich über die Welt aus, vor allem über dich, dabei weiß er nicht so recht, wer du ist. Wahrscheinlich er selbst, denn nur mensch selbst ist seines Glückes Schmied.
Henrik Szanto beendet das Finale mit einem Text zu Katholizismus und Wien und wie eine Nonne als Kindermädchen seine Welt geprägt hat, sowie dass das Konzept von Treuepunkten ein katholisches ist.
Per Applaus wurde Henrik Szanto zum Sieg bejubelt, knapp vor Mike Hornyik und Simon Tomaz.

Wir bedanken uns fürs Kommen und diesen schönen Abend und freuen uns schon auf den nächsten Textstrom Poetry Slam in der Brunnenpassage am 17.03.!

textstrom November 2017

Clara hat wiedermal einen schönen Blogeintrag geschrieben. Lest selbst!

Am 24. November war Textstrom Zeit und auch der letzte Textstrom des Jahres.

Als Feature hatten Mieze Medusa und Clara Felis den großartigen Jahson the Scientist eingeladen, der überdies noch Release Tag seiner neuesten Platte an diesem Tag feierte. Sein erster Text erklärte, warum er sich „the Scientist“ nennt: there is a method of everything like science. Oder auch ein: dictionary = definitonary. Großer Applaus und Vorfreude auf seine zweite Runde.

Die Erste im Wettbewerb war Kathi mit dem Stichwort „hate“. Ihr Text war auf Englisch und beschäftigte sich mit der negativen Seite, bevor sie sich auf die guten Dingen fokusiert. 33 Punkte.
Die Zweite war Sophia mit dem Stichwort „schrullig“. Sie fragt sich, wie unterschiedlich die Welten sein können, die eigene, die der Großeltern, welche Zeit ist die aktuellere und gibt es „upcycling“ erst seit dem es so genannt wird? 36 Punkte.
Die Dritte war Katharina, die ein „Rezept“ für die Welt hatte, wie es sich am besten gemeinsam leben lässt. 36 Punkte.
Der Vierte war Manuel Lavoriero mit dem Stichwort „Stabreimnazi“ und gibt darin eine Speeddatinanleitung für den armen Poeten, der versetzt wurde und darauf hin das Zepter selbst in die Hand zu nehmen. 36 Punkte.
Der Fünfte war Loic mit „Rollator“. Sein Kampf die letzte Ubahn zu erwischen als Superheldenepos, wo die Oma mit dem Rollator nicht fehlen darf. 31 Punkte.
Die sechste war Ann Air mit „Russen“. Sie sucht nach dem Opium für das Volk auf einer Goareise ins Unbewusste zwischen Ruhe und den Konsumtempeln in Indien. 36 Punkte.
Siebter war Straßenpoet mit „Königshofnarr“. Ein Text an seine Flamme, es mutet kitschig an, ist aber der Hoffnung gewidmet. 31 Punkte.
Achte war Lena Rubey mit „Kokon“. Sie versucht sich in einem leeren Raum leer zu räumen und wartet darauf, dass der Raum gefüllt wird. 29 Punkte.
Der Neunte war Nano Miratus mit „Kaffee“. Laut meinen Aufzeichnungen gibt es eine Assoziatonskette mit den Stichworten: Golfsport als Ausgleich zur Polizei und Gravitation zieht runter. 36 Punkte.
Als Zehnte kommt Memo mit „U6“. Die nervige Frage, woher kommst du, beantwortet sie mit irgendwo zwischen Ägypten, Graz, Wien und U6. Dabei ist die Frage, wer bin ich, viel wichtiger. 33 Punkte.
Als Elfter kommt Ambrosio mit „Wischen“, denn Wischen ist wie Eislaufen auf verschiedenen Oberflächen. 33. Punkte.
Als Zwölfte kommt Janea Hansenmit „Hui“. Sie stellt sich der Frage, worin der Unterschied liegt mit Menschen, die immer präsent und im Licht sind, und jenen, die sich eher im Hintergrund halten. 40 Punkte.

Damit ist die Vorrunde beendet. Es gibt eine kurze Pause.
Im Finale featured noch mal Jahson zum Thema worlds and wonders. fill the gap.

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Durch die Streichwertungen aus der Vorrunde und der Applauswertung kommen wir zu folgendem Trio:
2. Ann Air beschreibt in ihrem Text das Inventar des Zimmers ihres Sohnes.
1. Nano Miratus führt einen Monolog über die zerflossene Liebe, die keine Antwort gibt.
1. Janea Hansen stellt Claudia Neumann vor, ihres Zeichen Fussballkommentatorin.

Herzlichen Dank an alle, die kamen, sprachen und applaudierten. Es war ein Fest!

textstrom Poetry Slam, November 2017