Der Textstrom Poetry Slam wird 18 und wie feiern wir das? Mit einem ganz normalen „Offene-Listen-Slam“ ganz old school. Anmeldungen gab es sehr, sehr viele, gekommen sind dann nicht alle, die gezogen wurden, aber es waren Poet*innen vor Ort, die gerne die freigewordenen Plätze belegten. Publikum war auch da und es war gut gelaunt. Also alles nach Wunsch beim 18-Jahre-Jubiläum in der Brunnenpassage. Mama und Papa Slam Mieze Medusa und Markus Köhle moderierten und erklärten tatsächlich die Regeln. Mike Hornyik fungierte als Featured Poet und holte gleich jede Menge „Ooohs“ vom Publikum ein. Ein neuer Text. Es geht um toxischen Scheiß in Filmen, um die Darstellung von Liebe und Romantik in Weltliteratur und Mainstreamkino. Da wurde uns allen nicht nur ums Herz warm. Lara Marmsoler war eine der nachgerückten Poet*innen und sinnierte darüber, wie toll das Leben als Katze doch wäre, zwei Wochen horny as fuck, dann wieder gut. Ja, Katzenleben haben Vorteile. Ein Text wie eine Streicheleinheit. Als zweites kamen dann „An Spritzer, bitte“ auf die Bühne, ein neues Team bestehend aus Tamara Stocker und David Samhaber. Prokrastination und der innere Schweinehund Willi waren das Thema. Mehr mitfühlen geht kaum und Wasserkocher entkalken wohl erst im nächsten Leben, Finaleinzug heute. Lena Weiss lieferte ein fulminantes Poetry-Slam-Debüt ab und ließ uns wissen, dass Liebe die Droge der Drogen ist und dass sie süchtig danach ist. Ja, Frühlingsgefühle! Das Wetter wehrt sich noch, aber es wird schon werden. Es wird schon wärmer werden. Naaki beehrte uns auch zum ersten Mal und beschwor drei der vier Elemente. Sie entführte uns in die Wieg der Natur, ließ uns die Stille der Wellen hören, die Ruinen der Zeit erblicken und stellte uns den Wind als Freund vor. Sebastiano & Nelson bildeten diesmal ein Team und hatten über Probleme beim Testen, mit Masken und Regeln zu berichten. „Corona, so samma“ war das Wiederholungselement. Ma Adler machte Fehlervermeidung im Kontakt mit Randgruppen zu ihrem Thema. Es ging um Barrierefreiheit, einfache Sprache und Integration. Hedwig war schon oft beim Textstrom, stand da aber bisher immer hinter der Bar und versorgte uns. Diesmal nützte sie die Gunst der Stunde, übernahm einen der freigewordenen Startplätze und begeisterte uns alle mit ihrem Text gegen Kriegsmobilisierung und für friedliche Konfliktbewältigung. Mit dem Stichwort „Tamponbrücken“ zog sie verdient ins Finale ein. Elif Duygu mag ihr Spiegelbild und glaubt, sie ist ein Hollywoodstar. Es geht um Vaterkonflikte und die best mum ever und wir wissen nun, dass Elif eine „Anti-Zweifel-Playlist“ hat. Elif, „Du bist gut genug“ fürs Finale. Simon Tomaz schließlich erfüllt den Bildungsauftrag der Vorrunde. Sechs Klassiker der Weltliteratur aufgefrischt und umgepudert. Von der Bibel bis zu Jandl, vom Dick-Pick des Dorian Gray bis zum Fehlurteil Kafkas. Ach, hätten wir doch auch so einen guten Deutsch-Lehrer gehabt. Höchstwertung und natürlich Finaleinzug. Sehr gut! Pause. Das Finale eröffnete wieder Mike Hornyik und stellte klar, was alles okay ist und was gar nicht geht. Gewalt niemals! Der Text der Stunde. Mama und Papa Slam sind sehr zufrieden mit ihrem Jubiläums-Opferlamm (das natürlich ein Featured Poet ist:). Elif macht klar, dass sie ein Teil von diesem Land namens Österreich ist. Stichwort: „Haxn“. Hedwig tanzt mit Gemüsefischgeschmeidigkeit in den Morgen und scheut auch vor Knollenblätterpilzberauschung nicht zurück. Stichwort: „Thron“. An Spritzer, bitte! stellen fest, dass früher alles schlimmer war. Jetzt wissen wir es besser, was leider nicht automatisch heißt, dass wir es besser machen, wofür die Schwurbler und Meinungsfreiheitskämpfer auf FB der beste Beweis sind. Stichwort: „Mahnfred“. Simon Tomaz schreib den nahenden Schulschluss herbei und lässt uns hinter die Kulissen blicken, wie ein Schulschluss-Online-Konzert für Schülerinnen und Schüler organisiert wird. Eine Amtsstuben-Groteske bester Güte. Stichwort: „Pizzeria und Jausen“ Und wer gewinnt? ELIF. Elif holt sich das „Ich lese, bis ich verwese“-Sieger*innen-Sackerl der Bestattung Wien und verweist das Team An Spritzer, bitte! auf den zweiten Platz. Es gibt Bücher und DUMs für alle und der nächste Textstrom findet am Samstag, den 28. Mai 2022 um 20 Uhr statt. Mama & Papa Slam sagen Danke und Po-po-po-poetry Slam, Oida!
Archiv der Kategorie: textstrom Poetry Slam Wien
Mai 2022, endlich haben wir die Mitschrift gefunden!
den finden wir auch noch 🙂
Toll, dass ihr alle da ward!
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Monate später findet sich folgendes am Schreibtisch!
Featured Poetin ist Ann Air! Sie will aus allen Perspektiven sprechen dürfen, will für tote und für lebende schreiben, für die 4. Wand und für die gläserne Decke.
1) Lara: Dieser Text ist dem Typen gewidmet, der _______ #insertAnekdoteofchoice. Stichwort: Nachvollziehbar. 32 Punkte
2) Lea: Kindheitsträume, ich wünschte ….
Warum gibts zu jedem Ja ein Aber? „da draußen wartet etwas Großes auf mich“. 35 Punkte
3) Lena: Du bist viele. ich will auf die Bühne. Ein Monolog geschrieben wie für das Vorsprechen fürs Reinhard Seminar. „warum sollte ich mich entschuldigen?“ 37 Punkte
4) Katharina Wenty: mittlerweise sind das so Teenie Vibes. Dialog mit Du, „willkommen im Hochschweigegefängnis“, im Zimmer Gedichte schreiben, „niemals an dich geglaubt, niemals jemandem anvertraut“. 37 Punkte
5) Team Cotroneo: zweisprachiges Team, späne, holz, Großmutter, Zitronenschalen. Eine Geschichte aus einer anderen Zeit und von einem anderen Ort. 34 Punkte
6) Aaliyah: Gedicht für die Stiefmutter. Full of Rage. I can’t no more, rage, I endure. Punktzahl nicht notiert 🙂
7) Katharina: hey du, hat sich enschieden zu leben. ich seht es hinter der Fassade, die du so schön aufrecht erhältst. ich kenne dich nicht, ich kenne dich nicht. Punktzahl nicht notiert 🙂
8) Sergio Garau: wer versteht italienisch. habt ihr schon allein mit euch selbst gechattet? conosci daft punkt? Punkte nicht notiert 🙂
9) Regina: Eigentherapie, kostet nix. ist gratis, außer meine Nerven. Text vom 6.5. dieses Jahres, dieser Text repräsentiert mich. Ich würe wir mein Körpergewicht auf meine Fußsohlen drückt, trotzdem fühle ich mich unbeschwert… Punkte nicht notiert.
Finale:
Ann Air is on air, meine letzten Tage sind gekommen. Margaret Atwood, vertrocknet, Kolonie, „nie wieder rot“. alt werden ist super… superanstrengend…
1) Aaliyah: raindrops and coffee
allerhand und coffee
ein Gedicht über Freundschaft, Sturm, Gefahr, Scars, aber auch: Trost, Liebe, rust und let me tell you this: You is what i need!
2) Katharina Wenty: holt die Klimademo hierher. Plastik unser, das du schwimmst im Ozean!
3) Lena: Ich fang an, ich fang an zu sagen, wenn mich etwas stört. ich hör auf, die Dinge auf morgen zu legen!
4) Sergio Garau: Alice in Wonderland, Infernal, Airplane Tesla film aus 80er Jahren. Rotkäppchen und eine Referenz, die ich überhört hab (huch!).
Der Sieg geht ex aequo an Sergio Garau und an Lena!
Gemeindebau-Dance-Moves und Kneissl-Knicks – TEXTSTROM 19. März 2022
Im Ernst-Happel-Stadion tanzen 40.000 für den Frieden, in der Brunnenpassage wird auch ein Statement gegen den Krieg gesetzt: Nothing in Common (Christine Teichmann und Wittrich) eröffnen den textstrom-März-Poetry-Slam mit einem Text zum allgegenwärtigen Thema Krieg. Klar, gibt es unterschiedliche Seiten, aber Krieg ist nie eine Lösung.
11 Poet*innen sind auf der Liste, es kommen alle dran, es sind viele zum ersten Mal dabei. Das macht es für uns alle spannend. Ein Neuling beginnt:
Nelson Okorie erntet das Stichwort „lohnt es sich?“ das sich auf falsches Lächeln und vieles Andere beziehen kann. Premiere überstanden, weitermachen!
AnnAir ist mittlerweile schon ein alter Slam-Hase und weiß zu berichten, dass es nicht die Masken sind, die uns alle den Atem rauben, sondern eine lange List von Ungeheuerlichkeiten, Bienensterben und Eisschollenschmelze ist nur eine Zeile davon – ab ins Finale!
Leonie May beschwört Freundebuchphantasien und offenbart sich veränderndes Lieblingsessen, auch Hobbys ändern sich: von Gummitwist zu Sauerteigmeditation. Da berührt und führt ebenfalls ins Finale.
BlueBrownie ruft dazu auf, auf der Suche nach uns selbst, einander nicht zu vergleichen, aber das Persönliche zu öffnen. Guter Rat und guter erster Auftritt. Bis zum nächsten Mal!
Sebastiano Cotreneo hatte schon ein Bild, wie der Auftritt ablaufen würde, er vertextet die Umgebung und die konkrete Gegenwart und schaut auch schon in die mögliche Zukunft. Wir freuen uns darauf, wenn er auch in Zukunft mit dabei ist. Das gilt auch für die nächste Erstauftretende:
Alea. Habibi, mit dir ist alles schön. Alea stellt sich Liebe leicht vor und süß, wie die Vergleiche im Arabischen. Ein Text wie Honigbrot mit Würfelzucker.
BraVe gab die Tinderella, das Tinder-Bot-Schöne und das Tinder-Bot-Biest. Sie wünschte sich den Zeitgeist zurück in die Flasche und stellte klar, wer, wenn schon Fee, die wahre Fee ist: es sind Toffifee und Kaffee. Wie wahr, wir sind der Meinung: BraVe gehört ins Finale!
Linda Meisel legt einen beeindruckenden Erstauftritt hin. Sie hat Gemeindebau-Dance-Moves drauf, sie ist gegen Anpassung, fürs Anderssein und Neue-Dinge-Ausprobieren. Das macht sie hoffentlich demnächst wieder: im Leben und auf der Slam-Bühne.
Jasmin Gerstmayr spricht über zwei unmögliche Beziehungen: Bauchgefühl und Gehirn sowie Putin und Kneissl. Es woar nuar a Knicks und 50.000 Euro Ohrringe. Schön wie das Wort „Traumlandverweilchen“.
Milan Loewy nahm die Hürde des Erstauftritts so locker, wie er sonst drei Zebrastreifen auf einmal nimmt. Er berichtet von seinem Exo-Skelett, dem Trainingsanzung, der seine Alltagsrüstung und Liebe ist und der aus Liebe schon mal ein Jahr nicht gewaschen wird, dafür aber in der Mikrowelle landet. Wir freuen uns auf Mehr Loewy-Alltag.
Mike Hornyik beschließt die Vorrunde mit einer Liste von Dingen und Verhaltensweisen, die eh noch okay sind, stellt dem gegenüber, was nicht okay ist und was nicht nur nicht okay, sondern niemals zu tolerieren ist. Das ergibt in Summe die perfekte Dramaturgie. Vom Krieg-Text von Nothing in Common zum alles zusammenfassenden Text von Mike. Eine rundere Vorrunde ist kaum denkbar und Mike ebenfalls im Finale.
Da stimmt NiC andere Töne an. Es geht um Aufklärungsgespräche mit Seitenwechsel. Es geht um Socken, die besser ausgezogen werden sollten und Dinge, die Kinder von den Eltern nicht hören wollen.
AnnAir wiederum würdigt Wolfgang Ambros, der ja grad 70 wird und hat eine skurrile Übersetzung eines Austro-Pop-Klassikers angefertigt: Ein Hoch auf die Hauptnekropole, Paukenschlag.
Leonie May schwelgt in Erinnerungen an Großelterntage, an Tage, wie damals, an Genusstage, wie diese, die einem zu dem machten, was man ist.
Mike Hornyik entdeckte das Moos in sich, also seine Moosseite, die leicht überfordert, aber sehr unterhaltsam ist: Gib Regen, Oida, wos is?!
BraVe trat eine Zugreise mit schwerem Gepäck an. Das Gepäck ist mehr ein Inneres. Das Spielen von „Ich seh, ich seh, was du nicht siehst“ hilft auf die Sprünge dabei, zu sehen, wie man ist und sein möchte.
Und wer gewinnt die „Da ist ein Haar in meinem Handke“-Tasche? BraVe! BraVe ist textstrom-Siegerin im März 2022. Gratulation und auf ein Wiedersehen im April!
Der Nachbericht ist von Markus Köhle, die fantastischen Fotos von Katharina Wenty!
Apfelstrudel ist hammerstark, Giovanni! – textstrom, 19. Februar 2022
Es war wieder Zeit für den Textstrom Poetry Slam in der Brunnenpassage. Es gab zehn Poet*innen und ein volles Haus mit aus dem Winterschlaf erwachenden Stimmung. Schön. Moderiert wurde von Katharina Wenty und Clara Felis.
Unser featuered Artist war Robert Isaf, eigentlich aus Atlanta aber derzeit in Halle und gerade in Wien. Stichworte für die zwei Texte waren schwer zu finden, was blieb: be a star, I am an Omen, all living is written, raise and shine and never regret, I know a story, I recollect the details…
Eröffnet wurde der Slam im Feber von Valentin Steinerberger, der sich ebenfalls die Frühlingsgefühle zu Herzen genommen hat und das Publikum mit auf die Reise in die erwachende Natur gemacht hat. 8 Punkte.
Nora Hasan beschreibt in ihrem Text, dass Ausländer nicht willkommen sind und dass unpolitisch sein bedeutet, diese Meinung zu unterstützen. Dabei wird vergessen woher der Reichtum kommt. Letztendlich fehlt es an Dialog, um Brücken zu bauen. 12 Punkte.
Leonie May hat sich Songzitate vorgenommen und daraus einen Text gebastelt. Es geht um Gleichberechtigung, darüber was die Frau wirklich will und nicht angenommen wird was gewollt wird. Sollte wer unsicher sein, einfach fragen. 13 Punkte. → Finale!
Miriam ist in ihrem Zimmer und begibt sich auf eine Reise. Dabei verlangt ein Elefant Ausweispapiere und das Gesicht wurde im Badezimmerspiegel vergessen. Du findest das absurd, dabei ist es nur eine Einladung sich philosophisch damit auseinander zu setzen. 9 Punkte.
Sisi Tears ist wertvoll. You are worthy with all your doubts, you are worthy for the person who you are with your hights and fears. You are worthy. 13 Punkte. → Finale!
Bernhard Laufer deklamiert ein One Hit Wonder. Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Auch die Seiten, die ich nicht mag. Ohne dich gehts nicht. Dankbarkeit über das Gegenüber. 9 Punkte.
Engin war beim Dialekt Poetry Slam, dabei weiß er nicht, ob er einen Dialekt spricht oder Akzent. Er ist ein wiener Türker. Oder türkischer Wiener. Er ist beides. Denn was macht einen Mensch aus, einen Wiener. 15 Punkte. → Finale!
Cenet Weiß hat einen Traum, der kein Ablaufdatum hat. Der ein Papierflieger ist und beim Pfarrer in der Suppe landet und worauf steht, du wirst geliebt. Mein Traum geht mit den Kindern auf die Wiese anstatt zum Flachbildschirm. Mein Traum träumt die Welt ein bisschen besser zu machen. 12 Punkte.
Angy hat sich spontan noch entschlossen mitzumachen. Es steht der Mond am Himmel. Magst du fühlen und sehen. Es gibt die Masken ringsum. Hilferufe gibt es von überall, doch wer hört sie. Der Mond steht am Himmel. 11 Punkte.
Noras Text sind Fenster und Vorhänge in ihre Welt. Sie öffnet ein paar und lädt uns ein zu staunen und zu lauschen. Vor dem Fenster gibt es Schnee, der barfuss ergangen wird. Und sie geht und geht für immer. Es gibt Schneekristalle in Arezzo und eine leichfüssige Frauenstimme. Der Zirkus hinterlässt eine trübe Wiese. Ich gehe zu Fuß nach Helsinki, wie lang dauert das. Und nach Bregenz, rückwärts. 10 Punkte.
Pause.
Wir können mit Getränken draußen stehen. Wie schön und angenehm.
Finale.
Zunächst featured Robert Isaf ein weiteres Mal. Wieder zwei Texte über unterschiedliche Welten und auch den Libanon. Wo beginnen die Mythen, wo hören sie auf, wer verlässt sich auf sie, wer verändert sie.
Das richtige Finale wird dann mit Schlüsselgeklimper, Schenkelklopfen, Bodenstampfen und Applaus begonnen:
Leonie May bedankt sie bei ihrer Mama und hofft, dass sie als Tochter eine ähnlich wichtige Rolle spielt für sie spielt. Stichwort: Hammerstark.
Sisi Tears erzählt uns ihre 10 Lifehacks, dabei bleibt sie lieber am Boden und möchte lieber einfach sein, als irgendwem gefallen zu wollen. Stichwort: Einfach sein.
Engin sitzt bei einem Sonnenuntergang mit einer ehemaligen Schulkollegin. Sie haben sich seit langem wiedergetroffen und treffen sich immer mehr und die Frage ist: ist da mehr? Fortsetzung folgt. Stichwort: Was Apfelstruder, Giovanni?
Das Publikum applaudierte und die Moderation hörte folgendes Ergebnis:
Der Sieger des Abends heißt Engin! Und er bekommt einen Fixstartplatz für die Stille Post Ausgabe im März. Wir haben zwei wunderbare zweitplatzierte: Leonie May und Sisi Tears. Wir haben viele weitere wunderbare Poet*innen gehört, die wir alle wieder hören wollen.
Danke liebe Brunnenpassage!
Wir kommen wieder und freuen uns schon darauf am 19.03.!
Hui, textstrom im Pandemie-Jänner 2022
Es darf wieder geslammt werden. Es darf wieder getrunken werden (schön brav vor der Tür). Es sind alle geimpft und getestet. Es sind alle froh, dass es im Jänner 2022 einen Textstrom-Poetry-Slam in der Brunnenpassage gibt. Mama und Papa Slam moderieren und Elif Duygu featured. Was für ein Start ins neue Slamjahr.
Sieben Poet*innen sind am Start und den Anfang macht Fili Vanilli, den wir unter anderem Namen schon öfter auf der Bühne begrüßen durften. Er bringt Waldviertel- und Wienerfahrung mit, verarbeitet Großstadtgeräusche und Großstadtgerüche und kontrastiert sie mit der Landstille. The city is just a huntingground. Nice!
Kathi Forstner läuft. Der Startblockblick ist nach vorne gerichtet. Es geht hier definitiv um mehr als Sport. Es geht sich sogar ein zweiter Text aus mit Wochenfrühstücksbrösel, Wohnungs-Stillleben und Vaterspuren. Sportlich poetisch!
Leonie May stellte auch fest, dass da Leben ganz schön schnell läuft, dass sie sich ganz schön überfordert fühlt und jetzt endlich das Gute will. Recht so!
Miriam liest Einträge aus dem persönlichen Sexismuserfahrungsregister. Es geht um Grenzüberschreitungen unterschiedlicher Art, die sich leider noch immer ständig wiederholen. Eindringlich!
Fanny Famos bietet Einblicke in ein Familienleben. Für den Vater jeden Tag dreimal Sonntag, für die krankenpflegende Mutter seit Monaten Dauerstress. Klatschen für die Aufrechten!
Omia Rose entlässt ein fünfstufiges Insektarium in den Raum. Julitage und Julinächte im Jänner. Da schwirren die Libellen, da summen die Bienen, da kommen sogar junge Katzen vor. Tierisch gut.
Jasmin Gerstmayer stellt uns ein paar ihrer Identitäten vor und hat einen hehren Wunsch: Schön wärs, wenn die inneren Identitäten mal was Sinnvolles täten. Schön.
Wir haben ein Finale, das wiederum von Elif eingeleitet wird. Sie gesteht: Ja, ich bin ein Lauch. Wir gestehen: Wir mögen Lauch und wir mögen Elif.
Omia Rose will schweben und beschwört die schwerelose Stille.
Fili Vanilli schenkt uns sunny mother moments die den dusty clouds trotzen.
Leonie May lässt ihr altes Ich aufleben, um das Neue in besseres Licht zu rücken.
Kathi Forstner nimmt uns mit in ihrem Gedankenkarussell, ja, der Kopf macht lustige Dinge und wir wollen mehr davon. Das Publikum ist der Meinung: Kathi Forstner ist eine würdige Jänner-Textstrom Siegerin.
Wir danken dem gesamten Brunnenpassagen-Team und freuen uns auf den Feber-Textstrom.
Mit fröhlichem Juhui – Papa Slam Markus
textstrom, 9. Oktober 2021 – Es geht wieder rund!
Es geht wieder rund. Studis sind wieder in der Stadt und es darf auch endlich wieder was gemacht werden. Am Samstag, den 9. Oktober 2021 sind wir vom Textstrom-Team extrem positiv überrascht, wie viele Menschen in die Brunnenpassage strömen. Techniker Gerry (Vielen Dank!) kommt mit dem Nachbestuhlen kaum nach. Das Awareness-Team am Eintritt kontrolliert korrekt und zügig. Die Anmeldungen waren schon im Vorfeld zahlreich. Das Publikum ist gemischt und bunt. Alles, wie wir es lieben. Und die Texte erst! Sprachen- und Formenvielfalt. Neulinge, alte Hasen, ein Team, beste Poetry-Slam-Vielfalt. Vielen Dank an alle. Ihr wart großartig. Aber mal der Reihe nach.
Kurz vor Beginn hat sich Kurz verabschiedet. Der Abend war also schon mal gut. Katharina Wenty und Markus Köhle moderierten erstmals gemeinsam und fühlten sich sichtlich wohl miteinander. Die Stimmung war von Anfang an gut und wurde durch Featured Artist Donia gleich nochmal besser. Beim Ö-Slam in Linz gesehen, gleich geladen, denn Mehrsprachigkeit hat sie drauf, wie kaum eine andere. „Führt ein Leben in Frieden zu Kälte im Herzen?“, fragt sie und erhitzt damit jedenfalls die Gefühlstemperatur im Raum.
Claudia widmete ihren Dialekttext ihrem verstorbenen Vater, der jetzt im Himmel Karten spielt und für sie 35 Jahre lang ein Held ohne Umhang war. Stichwort: Bierli.
Das Slam-Team Katharina Püschel und Simon Bauer hatte einiges zum Thema Anfangen und Aufhören zu sagen, es ging aber auch um Ängste und um tanzen und kichern und dazwischen, dazwischen liegt bekanntlich das Jetzt.
Ann Air entführte uns in ihr Elternhaus in Südfrankreich, sie erzählt von ihrem Vater, der ein guter Lehrer und Sportler war und auch gerne sang (alles im 4/4-Takt), dass er überdies die 43-O-Aussprech-Arten im Französischen beherrschte, war ein interessantes Spezialwissendetail.
Nicole Kadlec stellte unmissverständlich klar: The world is fuckt up! Sie thematisierte den Spalt in der Gesellschaft und dass sie sich vor möglichen Fragen einer zukünftigen Tochter jetzt schon fürchtet: Mammi tell me about…
Und vom Englischen ging es direkt ins Italienische mit Sergio Garau. In seiner Flucht-Odyssee ließ er nicht nur Deutsch und Italienisch verschmelzen sondern auch griechische Mythologie und das Ganze wie immer bestechend dargeboten.
Alex hat einen Beziehungs-Analyse-Text loszuwerden, der sowohl Kuss-Hymne als auch Zärtlichkeits-Ode ist. Zwischen uns lautete der Titel und die schöne Kernaussage: So weit entfernt ist nur, was nah war.
Mike Hornyik präsentiert (ob der politischen Ereignisse) fröhlich ein Horrorgedicht. Er träumt von Kickl, bietet ihm aber Paroli und wie! Außerdem wird er im Laufe des Abends mehr als sein hundertstes Buch verkauft haben.
Tatjana berichtete von ihren Erfahrungen auf Singleplattformen und kommt zum Schluss, dass Kennenlernen offenbar nicht mehr in Mode ist, denn vom Geplauder zum Dick-Pic ist es nur ein sehr kleiner Schritt.
Laura Grevel schließlich beschwört den Stoneageman, die Steinzeitmänner und ruft dazu auf Grenzen zu überwinden: Go through, geh durch! Mach weiter so!
Ins Finale schaffen es Ann Air, Sergio Garau und Mike Hornyik. Donia hat nochmal was multilingual klarzustellen, nämlich: Ich bin mehr als die Frage woher ich bin!
Sergio Garau packt diesmal sogar Sardisch aus und wettert über einen Truppenübungsplatz auf seiner Heimatinsel: ein düsteres, starkes Stimmungsbild auf sardisch und in eigener Übersetzung.
Mike Hornyik weiß, was sich alles nicht ausgeht und was alles nicht sein muss, zum Beispiel Tequila mit Ketchup.
Und Ann Air zitiert uns alle zum Diktat. Stracciatellastanitzel ist dabei noch eines der leichteren Wörter. Hippopotamus gehört ohnehin öfter gesagt und geschrieben und ja, der Text war der Höhepunkt!
Ann Air gewinnt den Textstrom Poetry Slam im Oktober und eine Stefanie-Sargnagel-Tasche der Büchereien Wien. Mike Hornyik wird als zweiter mit einer „Ich lese, bis ich verwese“-Tasche von der Wien Bestattung belohnt und alle kriegen Applaus, Bücher, DUMs und viel, viel Liebe!
textstrom am 26. September 2021
Wir beginnen eine neue Saison und freuen uns sehr, dass wir nach vielen Monaten wieder einen Textstrom Poetry Slam in der Brunnenpassage zelebrieren können. Aufgrund weniger Anmeldungen wandelt sie die Doppelmoderation zur Einzelmoderation und der Featured Poet zum Teilnehmer, so gibt es sechs Poet*innen in zwei Runden. Durch den Abend führt Clara Felis.
Das Opferlamm bestreitet die Moderatorin, bekommt Applaus und das Stichwort „Liebe“.
Die erste Runde eröffnet Shafia. Ihr Text geht darüber, was es bedeutet eine Frau zu sein und aufgrunddessen Übergriffe jeglicher Art zu erleben/erleben zu müssen. Sei es im nahen oder auch im fernen Kreis. Die große Frage dahinter, wem kann vertraut werden? Stichwort: Mr. Kacka.
Als zweiter Poet des Abends und eigentlicher Feature Poet liest Soleil einige Gedichte auf Deutsch und Persisch vor. Zitate: „wir wurden ins Meer geworfen, obwohl wir Fische sind. Sie haben uns die Augen verbunden, obwohl wir mit dem Herzen sehen.“ Stichwort: Baumhaftigkeit.
Johannes hat sich spontan entschlossen mitzumachen. Sein kurzes Gedicht ging um Barbaren, die brennen sollen, Konfliket, die leben und Flammen, die auffressen. Stichwort: Barbaren.
Die vierte Poetin Claudia erzählt vom Digitalen Zeitalter und davon, wie wir davon abhängig sind und uns von überarbeiteten Bildern/Fakten verführen lassen. Dabei hat die realte Welt vor dem Fenster so viel mehr zu bieten. Stichwort: Social Media.
Katharina Wenty, eigentlich Co-Moderation und nun Teilnehmende, trägt einen Text vor, den sie ihrer Mutter widmet. In ihrem Leben gibt es Phasen, da ist die Mutter, die Mutter für alle, außer für die eigenen Kinder. Die Nähe erdrückt, die Ferne ist Freiheit. Stichwort: Sterne.
Die erste Runde beschließt Lirow. Es geht um Corona und die Veränderungen und der Wunsch mancher, dass alles so wie früher wird, obwohl es früher nicht unbedingt besser war. Ein Generationenübergreifender Text. Stichwort: Hoffnung.
Pause.
Die zweite Runde wird von Lirow eröffnet. Eine Person namens Strahlend spaziert aus der strahlenden Welt hinaus und erlebt eine andere Welt außerhalb der vertrauten Umgebung. Die eigenen Dämenen kommen auf Besuch, sie gehören dazu. Stichwort: Strahle Männchen.
Katharina Wenty trägt ihren Lieblingstext vor in dem es um den Zyklus von Leben und Tod geht. Das eine kann nicht ohne das andere sein, gegenseitig vollenden sie sich. Stichwort: Symbiose.
Als dritte Poetin der zweiten Runde bringt uns Claudia den Nebel näher, der die Konturen verschluckt und die Gedanken bei einer Tasse Tee kommen und gehen lässt. Stichwort: Nebel.
Johannes hat in der Pause noch kurz etwas geschrieben, bzw. einen alten Text ergänzt und dabei das Thema Mehrsprachigkeit aufgegriffen. Stichwort: fart.
Soleil trägt wieder mehrere Texte vor. Es geht um Hände, die so dunkel wie ein Tunnel sind, doch der Frühling wird herausdämmern. Alle Menschen sind schwanger, deine Schönheit wächst in mir, wer wird/will mich gebären. Der Tod ist der stille Fahrgast. Stichwort: Fahrgast.
Shafie eröffnete den Abend und beschließt ihn mit einem Text über die Doppelmoral. Brigitte stellt sich auf der einen Seite als weltoffene Kosmopolit*in dar und auf der anderen Seite tut sie sich aber schwer, wenn ihr gegenüber nicht Brigitte heißt. Stichwort: Brigitte.
Per Applausentscheidung gewinnt Katharina Wenty.
Es war ein schöner Abend, vielen Dank für die Texte, für den Raum der Brunnenpassage, für den vielklingenden Applaus.
Der nächste Textstrom findet am Samstag, 9.10. statt.
Wie das Jahr wohl wird? – textstrom am 25. Jänner 2020
Wie das Jahr 2020 wird, das wissen wir inzwischen schon. Durchwachsen. In Kürze beginnt der Herbst. Deshalb raffen wir uns doch auf und laden die Fotos vom Jänner hoch! Hach, das waren ja noch schöne Zeiten!
Eng sitzen! Laut johlen beim Klatschen! Wunderbare Fotos von Claudia Rohrauer!
Kurzer Nachbericht!
Opferlamm ist die wunderbare Anna Hader. Euer Stichwort ist: Zerrissenheit!
Henrik Szanto ist einer unserer treuesten Slammer. Es ist uns jedesmal wieder eine Ehre, wenn du kommst. Juhui!
Stichwort: Urgroßeltern! 37 Punkte -> Finale!
Nora bringt euch zum Rausrufen der Wörter: „Homerun“ und „12“.
Nur ein Punkt weniger als Henrik (nicht, dass wir vergleichen, cause the point is not the point, the point is … _____ .)
Fiona bringt uns zum Stichwort: „nachdenken“.
Hasibe hat Power.
Valentina überrascht uns mit ihrem Text zu den Stichwörtern „westbahn“ und „viva la vulva“.
Fräulein Hahnkamper bringt ihre Stimmme und ihr bringt das Stichwort „hemmungslos“.
Salalalabine, what a name, braucht „Kaffee“, weil sonst: „gähn“.
Shafia bringt euch mühelos dazu, die 10 zu zücken!
Vor dem Finale hören wir nochmals unser Feature Anna Hader .
Dem Applausbattle nach dem Finale stellen sich Henrik Szanto und Shafia – ihr seid toll, ich kann nur allen raten euch Poet_innen zu buchen! Bis ich die Unterlagen finde, war das ein Doppelsieg und ich würd sagen: Das kann eigentlich eh so stehen bleiben!
textstrom in Weihnachtsmood – 7.12.2019
Anfang Dezember treffen wir uns nochmal, bevor es mit dem Streß losgeht: Geschenke kaufen, Keckserl essen, das Tageslicht macht den im Wiener Kollektivvertrag vereinbarten Winterurlaub.
Danke an alle, die trotz X-Mas-Madness gekommen sind, besonders an Yasmin Hafedh, Clara Felis und die Featured Poetin Ann Air!
Den Nachbericht haben wir vor lauter Angst vorm Krampus dem Goldfisch zu fressen gegeben, aber die Fotos und die Stichwörter schaffen es ins Archiv!
ann air: Verführung. Schwester. 15
1. Xaver: blauer engel. 11
2. Simon Tomaz: oink obelix. 12
3. Theresa K: aufbrezeln. 12
4. Soheil: paris. 13
5. Fabian Navarro: whine. 15
6. Henrik Szanto: scheitern. 13
7. Markus Köhle: unwort. 13
8. Theresa: start up. 12
finale:
Ann Air: leila
Soheil: augen
Fabian Navarro: adoleszenz / rheumakissen -> gewinner!
Henrik Szanto: unterfranken
Markus Köhle: schneefräse
Es ist wirklich Winter, wenn Fabian Navarro mit dem Stichwort Rheumakissen ölig verdient sich den Sieg holt!
Danke euch allen!
Hui, Herbst ist hot! – textstrom Poetry Slam im Oktober 2019
Wow! Stimmt schon, im Herbst geht es traditionell rum. Dennoch habt ihr unsere Erwartungen übertroffen. Obwohl wir die offene Liste von 10 auf 12 TeilnehmerInnen erweitert haben, mussten wir einige SlammerInnen ohne Auftritt heimschicken. Wie uns das immer weh tut! Wir freuen uns sehr, wenn ihr wiederkommt!
Die Moderation haben Mieze Medusa und Yasmin Hafedh übernommen.
Featured Poet Sergio Garau wärmt den Raum wunderbar auf und beweist, dass wir für ein gemeinsames Spracherlebnis keine von allen geteilte Sprache brauchen. Mut, Sprachwitz, Sound, eine mitreissende Performance und offene Ohren reichen aus.
Los geht’s!
Elias Hirschl und Simon Tomaz haben ein fantastisches Slam-Team. Der Name Somali Holztisch Seminar ist klug gewählt, weil er die Buchstaben von ihren eigenen Namen mixt. „Sie haben einen Slam mitgebracht und der geht über“, ist die Anmoderation. Klug in der Metaebene, lustig im Hier und Jetzt.
36 Punkte.
Starnummer 2: Christine tritt zum ersten Mal bei textstrom Poetry Slam auf. Sie hat ordentlich Power und erzählt von Nacht, Wut und Vielleichts.
Wer hat schon Fehler? Alle!
Du wirst wieder lachen, weinen und schreien.
Christine! Wir wollen dich wieder bei textstrom sehen.
Startplatz 3: Nanaa ist ebenfalls zum ersten Mal bei textstrom auf der Bühne. Sie performt auf Englisch und erzählt vom Herbst: autumn, deep crimson dark green, bare, stand and stare, struck by the beauty of death.
Als 4. startet Leonie erzählt von einsamer Bettdecke, Nacht und Früchtetee, Paul vermisst seine Kinder… die Geschichte einer Trennung.
Leonie, erzähl uns mehr und komm gerne wieder.
Übrigens: Schauen wir beschäftigt aus im Hintergrund? Yasmin schreibt keineswegs ein SMS, sie stoppt die Auftrittszeit, Mieze Medusa macht keineswegs Notizen für den nächsten Roman, nein, sie macht Notizen für diesen kurzen Bericht!
Die 5. auf der textstrom Bühne ist Shafia. Laut Eigenaussage hat sie den Text in der Straßenbahn geschrieben, that’s the spirit! Er handelt von Lukas, kein Datenschutz für Lukas, „weil der Name schmilzt so auf der Zunge, wie Käse in einem Raclettepfännchen“, aber vielleicht ist Lukas ja gerade deshalb erfunden, oder wenigstens der Name, oder …
37 Punkte und ab ins Finale!
Nefeli hat die Startnummer 6. Auch sie erzählt von der Liebe, von südamerikanischen Kochkünsten, von Angst und Aufregung und dann singt sie noch, zitatweise natürlich, ein paar Zeilen Billie Eilish!
Juhui! Wir freuen uns auf deinen nächsten Auftritt!
Katharina mag Massenkonsum überhaupt nicht. Warum? Weil uns Massenkonsum anspricht, anschreit, anlockt, den wir anhimmeln und dann gleich wieder wegwerfen.
Schön! Gut performter Text mit Message! Gerne mehr!
Startnummer 8: Laura ein Text über Vor-Teile: Das Teil vor dir und das davor, wer war davor? das Ur-Teilchen!
Das Publikum zerfällt in Einzel-ur-Teilchen, wie es die ehrenwerte Tradition bei Poetry Slams ist, und es reicht nicht ganz fürs Finale, aber wir freuen uns über einen weiteren Auftritt von Laura!
Startnummer 9 ist aus Kärnten angereist und tritt unter dem Pseudonym auf: „Monsieur F“ vergleicht etwas mit einem Hummelflug. Was? Das ist verloren gegangen im Notizbuch, vielleicht das Spazierengehen, vielleicht the falling in love, jedenfalls es geht in seinem Text darum, den Mut zusammenzunehmen und er geht im Handstand auf jemanden zu.
Esma bekommt Postkarten von rotzenden Männern. Menstruation und männlicher Rotz, wer hat Gefühle? Irgendwer hat Gefühle und zwar nicht nur kurz, sondern solang, bis das Bett nach Nagellackentfernder riecht. Hach, kann sein, die Stichwortzusammenfassung verfälscht hier den Inhalt ein bisschen, aber: was für Stichworte und was für ein schhöner Auftritt! Danke, Esma, bis bald auf der Bühne!
Teil der Kärntner und neuerdings auch der Wiener Slamszene ist Tara Meister. Ach wie schön ist Pananma, so stehts im Reiseplan des Textes, überhaupt: Orte mit P. Und auch Kardinalschnitten spielen eine wichtige Rolle!
Den letzten Startplatz bekommt das Team FULS – Fathers You’d Like to Snow with. Markus Köhle und Peter Clar checken ab, ob der Text, den sie für den Ö-Slam 2019 geschrieben haben, etwas taugt. Die gute Nachricht: Es taugt euch. 2 Kugelbäuche und kleiner Kopf und Karottennase = Schneemänner = alte weiße Männer und die finden sich nach einer Pause im Finale wieder!
PAUSE
Nach der Pause gibt es einen zweiten Auftritt von Sergio Garau.
Somali Holztisch Seminar stellen fest: Poetry Slam ist Hochkultur und dann faken sie auf der Bühne ein Ö1 Interview. Einer kommt von der Straße, der andere aus der lebenswertesten Stadt der Welt.
Tara Meister startet mit anderer Energie und einem Text über eine Frau namens Rose.
Team FULS sprechen institutionell und solidarisch und stellen fest: Arbeit ist auch nur ein Anagramm von Bratei.
Shafia lobt in der Einleitung das Publikum (macht also alles richtig). Ich notiere mir: „vollkommen ganz ohne Schokolade“. Jedenfalls: Supercool!
Den Abend für sich entscheiden können die Schneemänner. Markus Köhle und Peter Clar als Team FULS haben eure Herzen erobert und den textstrom Poetry Slam im Oktober in der Brunnenpassage gewonnen!
Gratulation!
Wir sind Teenager – Saisonstart der 16. textstrom Saison
Textstrom Poetry Slam in der Wiener Brunnenpassage am 12. September 2019
Die Textstrom-Saison startet gemütlich. Entspannt treffen die Teilnehmer*innen ein, entspannt auch das Publikum. Kein Stress. Wir haben noch einen dichten Herbst vor uns und Textstrom geht in Saison Nummer 16, ist also ein richtiger Teenager. Sehr schön.
Lea featured and is just perfect, she hits like a big brother and gives us all butterflys – you should meet her!
Gerald ist zum ersten Mal dabei und grabt tief in seiner Textmappe, um ein Liebesgedicht eines 14jährigen vorzutragen und dann noch ein Spontan-Manifest, das ist doch ein süßer Kussmund-Start in den Bewerb! Es folgt: Goscherl. Goscherl auf Reisen nimmt Gerüche mit, es macht puff-zisch, und sie kommt nicht mit Selbstfindungsdurchfall zurück. Bierpunkt spricht sich für Ablenken durch Querdenken aus, es geht um Alltagsheldinnen und Mutter-Kind-Troubles. Simon Tomaz zieht eine Parallele von Game of Thrones zur Österreichischen Innenpolitik, lässt diverse Opfer zu Wort kommen und die Pferde bewaffnen. Memo wettert gegen ein System, das auffrisst und diskriminiert. Sie ist für Alltagsausbruch und weiß, Veränderung braucht Mut! Sunny hat auch Mut und gibt die Dating-Queen, sie springt über ihren Schatten und lädt den Nachbarn zum Essen ein, dass ein Risotto dafür nicht die beste Wahl ist, merken wir uns. Jedenfalls hat es nicht nur geknistert, sondern ganz schön gelodert und die Flammen sprangen aufs Publikum über. Gut das dann Pause war, zum Löschen.
Lea berichtet vorab von einem nicht ganz leichten Schwedenplatztreffen.
Das Finale beginnt mit Esoterik-Sarkasmus und HipHop-Yoga von Goscherl: „Du bist das Universum, Oida!“ Und gehst für uns durch die Hippie-Hölle. Sunny hält dem eine To-Do-Liste gegen das Verzetteln entgegen und bewahrt dabei Übersicht. Simon Tomaz salzt und pfeffert seinen Geburtstag, kümmelt sich um Sex und redet auch darüber. Memo wiederum schließt mit den Top 7 der Kopftuch-Fragen und ist der Meinung: Ohren sind überbewertet. Genaue Platzierungen sind auch überbewertet.
Goscherl gewinnt, den zweiten Platz teilen sich: Sunny, Simon Tomaz und Memo und MC Markus Köhle beschenkt alle mit Schokolade, Bier und Büchern. Ein schöner Start.
Der nächste textstrom Termin ist in Kürze:
Am Samstag, den 12.10.2019, gibt’s die nächste Gelegenheit für eure Auftritte.
textstrom Poetry Slam
Samstag, 12.10.29, Brunnenpassage Wien (Yppenplatz)
Anmeldung ab 19:30, Beginn ca. 20:00!
Eintritt: Pay as you can!
Moderation: Mieze Medusa & Yasmin Hafedh
Featured Poet: Sergio Garau
Hier gehts zum nächsten textstrom Poetry Slam Wien
Viele Textpremieren und ein Doppelsieg! textstrom im April 2019
Am 27. April 2019 treffen wir uns also wieder in der Brunnenpassage. Manche von uns sind ein bisschen müde, schließlich kommen wir gerade von einer wunderbaren Woche in Tirol! „Orchester meets Poetry Slam“ war so fabelhaft, Markus Köhle hat alles gegeben und einen Rekord aufgestellt: Er hat 4 Slams in 30 Stunden moderiert: Wiederlesen Slam in IMST, den Vormittags- und Abendtermin von Orchester meets Poetry Slam und danach im Foyer des Haus der Musik in Innsbruck einen wunderbaren Slam mit offener Liste, bei dem sich die lokale Szene den staunenden Konzertbesucher*innen vorgestellt hat.
Kein Wunder also: Markus ist müde und bleibt daheim. Mieze Medusa moderiert solo, wird aber unterstützt von der ausgesprochen motivierten Ines Strohmaier, die aus Vorarlberg zu uns angereist ist und beim Slam mitmacht.
Featured Poet ist Mfilinge Nyalusi. Er war in der letzten Zeit oft bei uns. Diesmal eben außerhalb des Wettbewerbs. Er trägt mehrere Gedichte vor: „Do not affirm, Take your time … to overstand“
Seine Texte gibt es übrigens auch als Buch, schaut bei seinem Profil vorbei!
Ines Strohmaier ist Schluss gemacht worden. Am Valentinstag. Per WhatsApp, … Wie soll ich sagen: Der entstandene Text wird es wertgewesen sein.
Elif Duygu mit einer Textpremiere! Sie liefert uns eine Packungsbeilage zum Verliebtsein. Verliebtsein wurde Ihnen persönlich verschrieben, lieben Sie sich selbst! Was ist das mit dieser Liebe eigentlich? „irgendwie süß, irgendwie Suizidgedanken“!
Henrik Szanto erklärt seiner Oma am Telefon wie man Anhänge per Email verschickt. Er denkt über Namen nach und befürchtet die baldige Existenz von „Oma Pepsi Cola“. Textpremiere -> solider Einzug ins Finale!
Caro bringt ebenfalls einen ganz neuen Text mit: sie denkt über Notre Dame nach und über alles andere auch. „Es geht um mehr als eine Kirche“. Textpremiere!
Phantasönlich tritt mit einem sehr traurigen Verlassungstext an (ich weiß nicht mehr, ob die Wortschöpfung „Verlassungstext“ von ihm oder von mir ist, ich denk von Phantasönlich, jedenfalls ein wunderbares Wort.) Sein verspäteter 10 Jahresbericht enthält den sehr schönen Satz: „aufs Versmaß wird geschissen“.
Simon Tomaz nennt das Publikum alt. Texttitel: „Kinder sind die besseren Erwachsenen.“ Das Publikum fühlt sich alt und rächt sich, indem es Simon nicht ins Finale voted;-)
Ben tritt zum ersten Mal bei einem Slam auf. Ich notiere mir: „der Inhalt geht flöten, wegen der Sinnlichkeit von Wörtern.“ -> Finale!
Raffael fährt gern Taxi wegen den Geschichten der Taxler. Betrunkene Fahrgäste, im Taxi übende Opernsänger, Kolleraturen bis die Windschutzscheibe knackst … -> Finale!
FINALE FINALE FINALE
Raffael startet das Finale. Stichwort: hotlove! er erzählt von den Angeboten auf einer Dating App!
Bens Gedicht ist, laut Eigenaussage, nicht amüsant und nicht wahr. Stichwörter: allein, verschwitzt, verheult, einsam im Leid…
Ines Strohmaier ist von Startplatz 1 souverän ins Finale eingezogen. Ihr Text erzählt von einem St. Martinsumzug mit den kleinen Brüdern. „früher war alles besser“
Sie beantwortete die Frage danach, was sie mal werden will, mit: „5!“
Henrik Szanto hat mal eine Dino-Bettwäsche bei einem Slam gewonnen. Im Text geht es dann aber um was anderes. Uns bleibt der schöne Satz: „der Versuch besiegt den Stillstand jeden fucking Tag!“
Wie üblich klatschen wir im Finale aus, wer gewinnt und einigen uns Doppelsieg: Gratulation an Ines Strohmaier und Henrik Szanto!
Vor lauter Alleinmoderieren hab ich tatsächlich vergessen, ein Gruppenfoto zu machen. Hui, liebe Slamily, ihr habt gut ausgesehen, aber unser Publikum hat Fantasie und kann sich das gut vorstellen!
Nächster textstrom Termin ist Samstag, 11. Mai 2019!
Wir freuen uns auf euch!
Mieze Medusa