Die Brunnenpassage ist auch im Dezember gut gefüllt und es fühlt sich auch gut an, aufzutreten. Clara Felis und Markus Köhle moderieren und als featured poet eröffnet Kit’s’Trohpy mit – my long distance life, my longe distance love – die Bühne.
Das Publikum ist also von Anfang an auf Mehrsprachigkeit eingestimmt und so soll es auch weiter gehen. Denn mit Nummer 1 betritt ein Gast aus Italien die Bühne: Sergio Garau ist einer der Szene-Urväter Italiens. Er ist ein Performance-Derwisch, lässt das Publikum „Kauf mich!“ rufen und fragt: Bist du krank genug für mich? Das Publikum ist schon heiß und heiß geht es auch weiter. Mit dem ersten Auftritt von Fadi, der von seiner Flucht von vor drei Jahren und seinem jetzigen Leben in Wien spricht. Bernadette als Nächste führt die Naturwissenschafts-Fachsprache ein und vor, das ergibt eine ambivalente Liebeserklärung und „Kein Leben ohne phi“. Goscherl berichtet von ihren Erfahrungen aus der Arbeitswelt im Bereich Catering, es werden Kochgerüche serviert: „Ich weiß zwar weniger wie sie, dafür hab ich mehr Poesie!“ Bam! Theresa Hahl thematisierte was trennt, was Distanz ist und begibt sich an den Wendekreis der Wirklichkeit – schön. Nora widmet ihren Text den anwesenden Eltern „mam & paps – ja, ich hab’s“ mit holländischen und dänischen Einsprengseln. Katharina Wenty sprach vom Leben und vom Tod, von Luftsprüngen und Hüftschwüngen, von Bärlauch und von einem Pastellfarbenparadies. Ulli Hammer hat Geburtstag und feiert das mit einer „Eines-Tages-Baby“-Variation á la Gerhard Rühm. Memo macht den Alltagsrassismus zum Inhalt ihres Textes und gewinnt damit die Vorrunde. Denise lässt sich Zeit, sie zieht sich ihr Leben über die Beine und nimmt es selbst in die Hand. Eine grandiose Vorrunde mit viermal 14 Punkten (Sergio, Theresa, Katharina und Fadi) und 16 Punkte für Memo. Das Lost entscheidet, wer ins Finale kommt.
Kit’s’Trophy hat es als featured geschafft, Theresa und Sergio mit Losglück. Theresa lässt das Publikum die Schlüsselbünde zücken, Sergio fegt erneut über die Bühne und Memo fragt: Woher kommst du?
Theresa Hahl gewinnt, alle werden reich beschenkt, danach wird im C.I. Internationaler Slamily-Talk geführt und alle sind happy. Auf ein textstromstarkes 2019.