Schlagwort-Archive: Leonie

3. Dezember 2022

Wir sind noch totally excited von den ersten Deutschsprachigen Meisterschaften in Sachen Poetry Slam in Wien. Danke, FOMP, danke, YASMO, danke allen, die geholfen haben.
Aber weiter geht’s.
Unser Feature ist LiRow!
Wir hatten zu viele Anmeldunge, was uns immer ein bisschen das Herz trifft. Losglück hatten: Mike Hornyik, Karin Butt, Wittrich, Robert, Leonie, Elif Duygu, Ale, Muhammad Dumanli, Whitney Akpetsi und eine Startin ist noch dazugekommen. Notizen graben wir aus!

Hier also sind die Notizen:
Lirow! Text über Opa. „Ich lächle, aber schweige.“ Alles wie früher: Arbeit für wenig Geld, Waldbrände, Genozide. Ich bin dein queeres Enkelkind und ich wünsche mir Sicherheit als Normalität.“
Whithney ist etwas spät dran, kommt aber grade noch rechtzeitig. Die Schale bröckelt. „Warum machst du das? Weil ich es muss!“, „wirklich wirkungsvoll wirkend ist diese Nacktheit“.
Blue Brownie I want to be your safer space, „Es geht nicht um Perfektion, sondern um Annäherung daran“. „dein Urlaub in deiner eigenen kleinen Welt.“
Muhammed Dumanli: was von der Kindheit bleibt, das Gesicht läuft rot, Gib mir eine Stimme! Yes!
Robert GEdankenkreisen, 56 Tabletten die Woche, 30000 Gedanken und nur 2 Stunden. keiner beachtet das Reisverschlusssystem, die Depression ist eine gute Basiss für die Altersdemenz, im Zweifel ist der Mensch gesund, Befund egal, der Patient ist leistungsfähig, er hat Teilstabilität erreicht
Katrin Butt hello, das ist so eine Art HipHop Text, direkt aus dem Alltag in einer Supermarktkette, worauf reimt sich „Kaffee zu teuer“? eh klar: „verbilligter Billigsalzstreuer“.
Elif Duygu, hat einen ganz neuen Text und zwar rechtzeitig fertig: Es geht um Weihnachten
im Kindergarten Weihnachtslieder am Fenster singen, damit es endlich schneit, Weihnachtsfolgen von Spongebob, Marvin und Martha sind nciht so X-Mas Fans, Sven Same, Elif lässt sich nicht von diesen Christen Weihnachten zerstören…
Wittrich: Dating Apps, gibt es immer noch, es gibt immer noch Menschen, die Menschen kennenlernen wollen, chronisches Ghosten, 2. passiert selten und wenn hat man 3 Sekunden Zeit
Justyna Enzi: leiwand seind, geht nur, wenn man es nicht an anderen aufhängt, sondern die eigene Marmelade kocht. Umzugskartons voll mit zeig seit 2014 im Mai, jetzt hat sie einen Plan, das anzugehen. Jede Woche ein karton.
Mike Hornyik: Märchen, Basti Babylon oder Tischlein deckt sich nicht für alle gleich.
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Leonie May willst du reich werden, musst du hier klicken oder reich erben, was ist genug?, wann ist das-was-wir-tun endlich genug?
Alexandra Mitterer hat neulich über Küssen nachgedacht, soviele Küsse, erste und letzte und der erste Kuss mit 15 am Busbahnhof bei grauem Wetter. sie weiß bei erstaunlich vielen Küssern von früher, was sie heute machen

Vor dem Finale ein paar Fotos!

textstrom Poetry Slam Wien - Dezember 2022

Finale!
Lirow: Lilith war die erste Frau Adams, wir sind Lilith, wir unterwerfen uns keinem Adam, wir wollen die Wahrheit erzählen können und dafür gehört werden

Mike Hornyik holt sich ganz frech ein Buch vom Büchertisch und liest seinen Text über Wien! 20000 Zeilen unter dem Meer heißt das Buch!

Muhammed Dumanli WM, keiner schaut WM, manche schauen sie heimlich… „es dauert nicht mehr lang, dann fang ich an, meine Geschichte zu erzählen“

Robert: oft werde ich gefragt, wie sich das anfühlt, ich hab keinen Gips, bin nicht verkühlt, der Gefühlsbulldozer hat Tag- und Nachtschicht.

Hui, Herbst ist hot! – textstrom Poetry Slam im Oktober 2019

Wow! Stimmt schon, im Herbst geht es traditionell rum. Dennoch habt ihr unsere Erwartungen übertroffen. Obwohl wir die offene Liste von 10 auf 12 TeilnehmerInnen erweitert haben, mussten wir einige SlammerInnen ohne Auftritt heimschicken. Wie uns das immer weh tut! Wir freuen uns sehr, wenn ihr wiederkommt!

Die Moderation haben Mieze Medusa und Yasmin Hafedh übernommen.
Featured Poet Sergio Garau wärmt den Raum wunderbar auf und beweist, dass wir für ein gemeinsames Spracherlebnis keine von allen geteilte Sprache brauchen. Mut, Sprachwitz, Sound, eine mitreissende Performance und offene Ohren reichen aus.

Sergio Garau bei Textstrom Poetry Slam - Oktober 2019

Los geht’s!
Elias Hirschl und Simon Tomaz haben ein fantastisches Slam-Team. Der Name Somali Holztisch Seminar ist klug gewählt, weil er die Buchstaben von ihren eigenen Namen mixt. „Sie haben einen Slam mitgebracht und der geht über“, ist die Anmoderation. Klug in der Metaebene, lustig im Hier und Jetzt.
36 Punkte.

Somali Holztisch Seminar bei texstrom Oktober 2019

Starnummer 2: Christine tritt zum ersten Mal bei textstrom Poetry Slam auf. Sie hat ordentlich Power und erzählt von Nacht, Wut und Vielleichts.
Wer hat schon Fehler? Alle!
Du wirst wieder lachen, weinen und schreien.
Christine! Wir wollen dich wieder bei textstrom sehen.

Christine bei texstrom Oktober 2019

Startplatz 3: Nanaa ist ebenfalls zum ersten Mal bei textstrom auf der Bühne. Sie performt auf Englisch und erzählt vom Herbst: autumn, deep crimson dark green, bare, stand and stare, struck by the beauty of death.
Nanaa - texstrom Oktober 2019

Als 4. startet Leonie erzählt von einsamer Bettdecke, Nacht und Früchtetee, Paul vermisst seine Kinder… die Geschichte einer Trennung.
Leonie, erzähl uns mehr und komm gerne wieder.

Übrigens: Schauen wir beschäftigt aus im Hintergrund? Yasmin schreibt keineswegs ein SMS, sie stoppt die Auftrittszeit, Mieze Medusa macht keineswegs Notizen für den nächsten Roman, nein, sie macht Notizen für diesen kurzen Bericht!

Leonie - texstrom Oktober 2019

Die 5. auf der textstrom Bühne ist Shafia. Laut Eigenaussage hat sie den Text in der Straßenbahn geschrieben, that’s the spirit! Er handelt von Lukas, kein Datenschutz für Lukas, „weil der Name schmilzt so auf der Zunge, wie Käse in einem Raclettepfännchen“, aber vielleicht ist Lukas ja gerade deshalb erfunden, oder wenigstens der Name, oder …
37 Punkte und ab ins Finale!

Shafia - texstrom Oktober 2019

Nefeli hat die Startnummer 6. Auch sie erzählt von der Liebe, von südamerikanischen Kochkünsten, von Angst und Aufregung und dann singt sie noch, zitatweise natürlich, ein paar Zeilen Billie Eilish!
Juhui! Wir freuen uns auf deinen nächsten Auftritt!

Nefeli  bei texstrom Oktober 2019

Katharina mag Massenkonsum überhaupt nicht. Warum? Weil uns Massenkonsum anspricht, anschreit, anlockt, den wir anhimmeln und dann gleich wieder wegwerfen.
Schön! Gut performter Text mit Message! Gerne mehr!

Katharina - texstrom Oktober 2019

Startnummer 8: Laura ein Text über Vor-Teile: Das Teil vor dir und das davor, wer war davor? das Ur-Teilchen!
Das Publikum zerfällt in Einzel-ur-Teilchen, wie es die ehrenwerte Tradition bei Poetry Slams ist, und es reicht nicht ganz fürs Finale, aber wir freuen uns über einen weiteren Auftritt von Laura!

Laura - texstrom Oktober 2019

Startnummer 9 ist aus Kärnten angereist und tritt unter dem Pseudonym auf: „Monsieur F“ vergleicht etwas mit einem Hummelflug. Was? Das ist verloren gegangen im Notizbuch, vielleicht das Spazierengehen, vielleicht the falling in love, jedenfalls es geht in seinem Text darum, den Mut zusammenzunehmen und er geht im Handstand auf jemanden zu.

Monsieur F - texstrom Oktober 2019

Esma bekommt Postkarten von rotzenden Männern. Menstruation und männlicher Rotz, wer hat Gefühle? Irgendwer hat Gefühle und zwar nicht nur kurz, sondern solang, bis das Bett nach Nagellackentfernder riecht. Hach, kann sein, die Stichwortzusammenfassung verfälscht hier den Inhalt ein bisschen, aber: was für Stichworte und was für ein schhöner Auftritt! Danke, Esma, bis bald auf der Bühne!

Esma  - texstrom Oktober 2019

Teil der Kärntner und neuerdings auch der Wiener Slamszene ist Tara Meister. Ach wie schön ist Pananma, so stehts im Reiseplan des Textes, überhaupt: Orte mit P. Und auch Kardinalschnitten spielen eine wichtige Rolle!

Tara Meister - texstrom Oktober 2019

Den letzten Startplatz bekommt das Team FULS – Fathers You’d Like to Snow with. Markus Köhle und Peter Clar checken ab, ob der Text, den sie für den Ö-Slam 2019 geschrieben haben, etwas taugt. Die gute Nachricht: Es taugt euch. 2 Kugelbäuche und kleiner Kopf und Karottennase = Schneemänner = alte weiße Männer und die finden sich nach einer Pause im Finale wieder!

FULS - texstrom Oktober 2019

PAUSE

Nach der Pause gibt es einen zweiten Auftritt von Sergio Garau.

Somali Holztisch Seminar stellen fest: Poetry Slam ist Hochkultur und dann faken sie auf der Bühne ein Ö1 Interview. Einer kommt von der Straße, der andere aus der lebenswertesten Stadt der Welt.

Tara Meister startet mit anderer Energie und einem Text über eine Frau namens Rose.

Team FULS sprechen institutionell und solidarisch und stellen fest: Arbeit ist auch nur ein Anagramm von Bratei.

Shafia lobt in der Einleitung das Publikum (macht also alles richtig). Ich notiere mir: „vollkommen ganz ohne Schokolade“. Jedenfalls: Supercool!

Den Abend für sich entscheiden können die Schneemänner. Markus Köhle und Peter Clar als Team FULS haben eure Herzen erobert und den textstrom Poetry Slam im Oktober in der Brunnenpassage gewonnen!

Gratulation!

texstrom Poetry Slam / Brunnenpassage Wien / Oktober 2019

texstrom Poetry Slam / Brunnenpassage Wien / Oktober 2019

textstrom im April

Ach, die Brunnenpassage ist eine gute Location. Ich komme hin, alles bereits vorbereitet. Ach, das Textstrom Publikum ist ein gutes Publikum. Es ist Samstag und schön. Da könnte frauman auch was Anderes vorhaben. Aber zum dienstältesten Wiener Poetry Slam zu kommen ist natürlich auch immer schön. Wir freuen uns! Yasmin Hafedh und Markus Köhle moderieren, Special Guest ist Ana Ryue und auch diesmal ist wieder eine ganze Schulklasse im Publikum (und nächstes Mal dann hoffentlich einige auf der Bühne).
Unsere Featured Poetin wirft gleich zu Beginn den Herzanker aus und entführt uns in eine bilderreiche Körperwelt, daraufhin ist das Feld bestens bestellt für die Nummer 1 des Abends:
Henrik Szanto. Der hat einen weiteren Text aus seiner Ich-komme-aus-Ungarn-und-Finnland-Reihe dabei und die Wiederholungszeile lautet „Tor für Deutschland“. Das Publikum johlt.
Leonie ist die nächste. Sie trägt Meinungsvielfalt in sich, thematisiert Freiheit und Feigheit von Menschen und wettert fein gereimt und außerst rhythmisch wider die Ignoranz.
Raffael trägt ein Partnervermittlungsinstitut-Dramolett vor, in dem es mitunter tierisch zugeht. Aus dem ersten Dreier-Paket steigt Henrik ins Finale auf.

Anja weiß auf englisch zu berichten, dass some people so so so magic sind, sie hat viel Liebe in ihren Texten und das nehmen alle gerne an.
Jonas hat sich auf die vielen Wege des Fortschritts eingeschossen. Es geht um menschliche Selbstbeschränkung und darum das nix gewiss ist, aber alles Flow haben kann.
Denise Platter legt ihren Text sehr persönlich an („Biberterror in Wörgl!“), bittet, die anwesenden Schülerinnen und Schüler (IHRE!) nicht mit Zigaretten und Alkohol zu füttern und fährt das Höchstvotum ein, womit sie eine Welle erntet und ins Finale katapultiert wird.

Simon Tomaz ist Reporter auf der Friedenskonferenz der Tiere. Bei diesem weltpolitischen Aufmarsch treten unter anderem Orang Utan Donald und die Spitzmaus Sebastian auf.
Katharina Wenty flip-flop-klick-klickt sich durch besondere Augenblicke und Mohamed lässt seinen Gefühlen freien Lauf und erzählt, wie es ihm in den letzen Jahren in Österreich ergangen ist. Katharina weiter und der Name des Lucky Losers lautet: Mohamed.

Die Pause wird genutzt, um sich Bücher und Getränke zu besorgen. Dann darf Ana Ryue nochmal ran und weiß, dass es nicht um dies und das sondern um dieses und jenes geht. Mohamed hat was über Mut und Ängste zu sagen. Henrik findet 8 Jahre ein schwieriges Alter und Hunde treu. Katharina ergreift für Schmetterlingskinder das Wort: Meine Haut ist mein Käfig und Denise macht das Wien-Klima zum Thema: Entweder arschkalt oder scheißheiß. Der Abend war definitiv scheißheiß, brachte schließlich zwei Drittplatzierte (Henrik und Mohamed), eine glückliche Zweite – Denise und eine Siegerin mit dem Namen: Katharina Wenty!