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Winterschlaf ist nicht! Nachbericht vom 25.2.23

Moderation Katharina Wenty und Clara Felis.
Unser Feature ist der amtierende U20 Ö-Slam Champ Muhammed Dumanli. Er berichtet von Aslak. Es geht ums Gewinnen und ums Kämpfen. Er ist ein Junge aus der Siedlung. Ausländer sind Sklaven. Die offene Hand wurde zur Faust.

Basquel. Ihr Text ist eine längere Erzählung. Sie berichtet davon, dass sie im Angesicht des Himmels auf dich wartet und um sich schaut und beobachtet. Sie trifft sich mit einem Freund. Sie sind in der Ubahn unterwegs. Dort gibt es gleichzeitig so viele Sprachen und Realitäten und Grenzen, die nicht überwunden werden. 17 Punkte.

Ann Air. Sie ist als 17 jährige nach Wien gekommen. Doch sie erzählt von ihrer Oma, die als 17jährige nach Frankreit emigrierte. Erst nach Marseille, dann in ein Dorf. Es gibt Hausarrest. Es gibt ein Lycee mit der Aufschrift: Liberté, Égalité, Fraternité. Aber danach wird nicht gelebt. 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet. 14 Punkte.

Sandra. Ich hab dich gespürt. Aber jetzt bist du weg. Die Verhütung hat versagt. Jetzt gibt es eine neue Realität. Ich kenne dich nicht, aber ich habe mir etwas vorgestellt. Kassenklinik vs Privatklinik. Eine Achterbahnfahrt von Angst, Wut, Rebellion, Scham. 12 Punkte.

Thalia K. Komm lass uns die Welt verändern, ich hab grad Zeit dafür. Was dachte wohl Martin Luther King als er vor dem Spiegel stand und sagte: I have a dream. Und was Kennedy als er übte: Ick bin ein Berliner. Ich möchte außerhalb des Hamsterrades rennen. 11 Punkte.

Robert. War ein Singel mit zwei Katzen. Lernte eine Frau mit ebenfalls zwei Katzen kennen. Dann gab es die eine odere andere Umwirbelung. Es folgten zwei Söhne und jetzt auch noch ein Hund. Zu erst mit Protest und dann mit großer Zuwendung. 15 Punkte.

Jasmin Lerch. Wo finde ich das Tor des Lebens und der Abenteuer? Möchte mein Anderssein wertschätzen lernen. Möchte mich lieben lernen. Möchte mich trauen. 12 Punkte.

Melson. I am a virgo. My body will be yours. I stay in my energy and invite you, come in my energy. You are welcome in my safe place. 18 Punkte.

Luana Rother. Ist sprachlos. Worte sind gleich Handgranaten und kleben fest. Ich möchte stumm sein. Ich weiß nicht, ob ich noch Worte übrig habe. Welches Wort könnte den Stau brechen. Dann bin ich, wäre ich wieder da. 14 Punkte.

Sofie. 3 Texte. Die Welt wird wilder. You are enough. Deine Haut umgarnt mich. Ich atme dich. Ich vergebe mir. 12 Punkte.

Sunny. Innere Stimme vs Schweinehund. Ich weiß genau um meine Schwächen. Wer weiß die eigenen Stärken. Wozu also Unterzucker riskieren, wenn die Möhre vor dem Esel ein Duplo ist. 14 Punkte.

Finale.

Feature Muhammed. Es geht um die Angst der Unterdrückung. Um das Heilen, die Hoffnung. Um das Monster Angst zu besiegen. Es ist das Portrait einer Siedlung. Du hinterlässt Spuren auf/im Beton.

Robert. Vom Jurastudenten zum Beamten. Stolpert in seiner Midlifecrisis über Fritz Grünbaum und möchte selber ein Conferencier werden. Die Bühne hat er als Student für das Studium aufgegeben und findet sie nun wieder.
Stichwort: Conferencier / Fritz

Basquel. Sie sind nach wie vor in den engen Gassen in Wien unterwegs. Sie spazieren weiter und führen Gespräche darüber, warum sie nicht mehr für Demos aufstehen. Es gibt eine Beatbox Improvisation. Schärfe deine Sicht.
Stichwort: Fortsetzung

Melson. Mother of the mother of the mother… The roots I will find on which I plant. Wir sind zu Hause auf der Welt. Wir haben uns verliebt zwischen den Polen, zwischen Sommer und Winter. Melancholie ist die Zukunft der Erinnerung.
Stichwort: Herbstsonne.

Es gab mehrere Appläuse und Umdrehungen der Reihenfolge bis die Moderation Basquel als Siegerin herausgehört haben.
Es war ein schöner Abend. Danke an alle Poet*innen. Danke für die Texte. Danke liebes Publikum und für euer Lauschen.

Den Nachbericht schrieb Clara Felis. Die Fotos sind von Katharina Wenty!
textstrom Poetry Slam - Februar 2023